US-Anwälte kritisieren Kanzlei-Deals mit Trump-Regierung scharf

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September 9, 2025
09.09.2025
2 Minuten Lesezeit

Eine umfangreiche Befragung von Midlevel Associates zeigt massive interne Unzufriedenheit über Millionen-Dollar-Vereinbarungen ihrer Arbeitgeber mit der aktuellen US-Administration.

Interne Revolte gegen Regierungsvereinbarungen

Eine breit angelegte Erhebung des American Lawyer unter mittleren Associates offenbart tiefe Risse in renommierten US-Kanzleien. Über 100 junge Anwälte äußerten sich kritisch zu den Pro-Bono-Deals ihrer Arbeitgeber oder deren Umgang mit Diversity-Themen während der aktuellen politischen Entwicklungen. Die Umfrage fand zwischen Mai und Juni statt und erreichte mehr als 3.000 Teilnehmer. Die Ergebnisse spiegeln eine Generation wider, die berufliche Entscheidungen zunehmend an ethischen Überlegungen ausrichtet.

Willkie Farr unter besonderem Beschuss

Besonders heftige Reaktionen löste Willkie Farr & Gallaghers 100-Millionen-Dollar-Vereinbarung aus. 25 Associates der Kanzlei übten scharfe Kritik an der Entscheidung ihrer Führung. Ein Anwalt aus der Bay Area bezeichnete das Vorgehen als rückgratlos und unmoralisch, während andere ihre berufliche Zukunft in der Kanzlei infrage stellten.

Mehrere Großkanzleien betroffen

Auch Latham & Watkins geriet ins Visier der Kritik nach Abschluss von 125-Millionen-Dollar-Vereinbarungen. Kirkland & Ellis, A&O Shearman, Cadwalader und Simpson Thacher schlossen ähnliche Abkommen ab. Nachwuchsjuristen aus Washington und New York bezichtigten ihre Arbeitgeber der Doppelmoral und kündigten Stellenwechsel an.

Strukturwandel der Rechtsbranche

Die Erhebung signalisiert einen fundamentalen Kulturwandel. Nachwuchsjuristen bewerten Arbeitgeber verstärkt nach weltanschaulichen Kriterien und akzeptieren berufliche Nachteile für ihre Überzeugungen. Für Sozietätsführungen entstehen neue Dilemmata zwischen Geschäftsinteressen und Personalzufriedenheit. Talentabwanderung könnte langfristige Auswirkungen auf Rekrutierung und Marktstellung haben.