Dax-Neuordnung verschiebt Prüfungsmarktanteile zugunsten von PwC

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September 10, 2025
10.09.2025
2 Minuten Lesezeit

Der bevorstehende Index-Umbau bringt Bewegung in die Wirtschaftsprüferlandschaft. Während PwC zwei neue Mandate hinzugewinnt, verliert EY durch Porsches Abstieg an Präsenz im Leitindex.

Marktanteile verschieben sich durch Index-Rotation

Die für den 22. September geplante Dax-Umstellung wirkt sich direkt auf die Prüferlandschaft aus. EY büßt durch Porsches Wechsel in den MDax ein prestigeträchtiges Mandat ein und reduziert seine Dax-Präsenz auf sechs Mandate. Imageträchtige Aufträge im höchsten Börsensegment haben besondere Signalwirkung für Neukundenakquise. PwC profitiert hingegen vom Aufstieg zweier Mandanten: Gea Group und Scout24 steigen in den Leitindex auf, während Sartorius absteigt. Per Saldo gewinnt PwC ein zusätzliches Dax-Mandat und kommt auf 17 Aufträge.

EY kämpft um Reputation nach Wirecard-Skandal

Für EY wiegt jeder Mandatsverlust im Dax besonders schwer. Die Gesellschaft leidet noch immer unter den Reputationsschäden des Wirecard-Skandals und war zeitweise von der Annahme neuer kapitalmarktorientierter Mandate ausgeschlossen. Die Steigerung der Dax-Mandate in den Vorjahren resultierte hauptsächlich aus Aufstiegen von Siemens Energy und Porsche. Zuletzt wendete sich das Blatt: EY gewann Qiagen und Allianz als neue Dax-Kunden, was die Verluste teilweise kompensiert.

Honorarvolumen bleibt nahezu konstant

Die neuen Dax-Mitglieder zahlten 2024 zusammen 6,8 Millionen Euro für Prüfungs- und Beratungsleistungen. Gea Group investierte 2,6 Millionen Euro in PwC-Services bei Gesamtausgaben von 5,7 Millionen Euro für Professional Services. Scout24 wendete 1,1 Millionen Euro für Prüfung und Consulting auf. Die ausscheidenden Unternehmen generierten vergleichbare Honorare von 6,6 Millionen Euro. Porsche zahlte etwa 5 Millionen Euro an EY, Sartorius 1,6 Millionen Euro an PwC.

Marktverteilung bleibt stabil

PwC behauptet seine dominante Position mit 17 von 40 Mandaten, gefolgt von Deloitte mit neun Aufträgen. EY und KPMG teilen sich mit jeweils sechs Mandaten den dritten Platz. Grant Thornton und BDO halten je ein Dax-Mandat. Diese Verteilung spiegelt die etablierten Kräfteverhältnisse im deutschen Prüfungsmarkt wider, auch wenn einzelne Verschiebungen für die betroffenen Gesellschaften erhebliche strategische Bedeutung haben.