CTS Eventim verliert Finanzchef nach turbulenter Geschäftsentwicklung

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September 10, 2025
10.09.2025
3 Minuten Lesezeit

CTS Eventim trennt sich von seinem Finanzchef, der zuvor die digitale Revolution der Buchhaltung orchestrierte. Schwankende Quartalsergebnisse überschatten seine Erfolge bei der Systemmodernisierung.

Abschied nach digitalem Umbau der Finanzabteilung

CTS Eventim verabschiedet sich von seinem Finanzvorstand, der drei Jahre lang die Finanzen des Ticketvertriebs lenkte. Die Münchener Gesellschaft kommunizierte eine beiderseitig akzeptierte Vertragsauflösung, ohne die zugrundeliegenden Motive preiszugeben. Ein Ersatzkandidat steht noch nicht fest. Der scheidende Zahlenexperte hinterlässt ein runderneuerte Buchhaltungslandschaft. Während seiner Arbeit bei CTS automatisierte er manuelle Prozesse und vereinheitlichte internationale Datenstrukturen. Die Geschäftsleitung honoriert diese Modernisierungsleistung und prognostiziert langfristige Vorteile durch die implementierten Neuerungen.

Bankkarriere als Sprungbrett zur Entertainmentbranche

Seine berufliche Vita führte den Zahlenspezialisten durch verschiedene Finanzinstitute, bevor er erstmals in die Unterhaltungsindustrie wechselte. Die Laufbahn startete bei der Strategieberatung McKinsey mit Fokus auf Finanzdienstleister, gefolgt von Führungspositionen bei der Direktbank Comdirect. Später prägte er als Geschäftsführer die Internationalisierung des Fintechs Deposit Solutions und transformierte anschließend bei Peac Finance einen Leasinganbieter zur vollwertigen Bank. Diese vielseitige Expertise brachte er schließlich zur Eventbranche mit.

Börsenwerte zwischen Höhenflug und Ernüchterung

Der Amtsantritt 2023 fiel in die Konsolidierungsphase nach der Pandemie-Krise. Staatliche Hilfen in Höhe von 272 Millionen Euro stabilisierten das Geschäft, während sich die Notierung von 66 Euro auf einen Spitzenwert von 106 Euro entwickelte. Diese positive Dynamik kehrte sich mit den jüngsten Quartalsdaten um. Obwohl die Erlöse um 7,6 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro zulegten, verharrte die operative Marge faktisch unverändert. Investoren quittierten die Stagnation mit einem 20-prozentigen Kursrutsch auf 80 Euro.

Komplexe Ausgangslage für Nachfolgekandidaten

Die Stellenausschreibung erfolgt in einer Phase gemischter Signale. Während die Jahresbilanz 2024 mit 2,8 Milliarden Euro Umsatz und 542 Millionen Euro operativem Gewinn überzeugte, trüben aktuelle Entwicklungen die Perspektive. Künftige Bewerber müssen das Live-Entertainment-Segment revitalisieren und Synergien aus Firmenzukäufen realisieren. Diese operativen Herausforderungen erfordern sowohl strategisches Geschick als auch operative Exzellenz in der Zahlensteuerung.