Google Meet führt simultane Sprach-Übersetzung ein

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September 16, 2025
16.09.2025
2 Minuten Lesezeit

Die Videokonferenz-Plattform ermöglicht erstmals direkte Kommunikation zwischen deutsch- und englischsprachigen Teilnehmern. Das System arbeitet mit minimaler Verzögerung und naturgetreuer Stimmwiedergabe.

Durchbruch bei der Sprachbarrieren-Überwindung

Google hat eine bedeutende Neuerung für internationale Geschäftskommunikation vorgestellt: Meet übersetzt nun gesprochene Inhalte in Echtzeit zwischen verschiedenen Sprachen, einschließlich Deutsch. Anders als konkurrierende Lösungen wie Apples AirPods Pro steht diese Funktion auch europäischen Nutzern zur Verfügung. Die Technologie geht über einfache Wort-für-Wort-Übertragung hinaus. Das zugrundeliegende KI-System interpretiert Sinnzusammenhänge und berücksichtigt typische Charakteristika gesprochener Sprache wie Satzabbrüche, Korrekturen und unvollständige Formulierungen.

Direkte Audio-Verarbeitung ohne Textumweg

Google verfolgt einen innovativen Ansatz: Die Übersetzung erfolgt direkt auf "Klangebene", ohne den Umweg über Texttranskription. Diese Methode ermöglicht natürlichere Stimmwiedergabe und erhält Tonfall sowie Sprechrhythmus des Originalsprechers. Erste Praxistests zeigen überzeugende Resultate bei der Verständlichkeit, wenngleich gelegentlich kleinere Übersetzungsfehler auftreten. Die Beta-Version unterstützt neben Deutsch und Englisch auch Spanisch, Portugiesisch, Italienisch und Französisch.

Zugänglichkeit und technische Voraussetzungen

Die Funktion steht Abonnenten von Google AI Pro und Ultra zur Verfügung. Es genügt, wenn ein Gesprächsteilnehmer entsprechenden Zugang besitzt. Nutzer müssen die Beta-Funktion bewusst aktivieren und der Datenverarbeitung zustimmen, die sowohl lokal als auch cloudbasiert erfolgt. Bereits existierende Pixel-Geräte bieten ähnliche Übersetzungsfähigkeiten für Telefonate, diese arbeiten jedoch vollständig auf dem Gerät.

Potenzial für Professional Services

Für internationale Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung eröffnen sich neue Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Komplexe Fachgespräche mit ausländischen Mandanten oder Partnern werden zugänglicher, auch wenn Sprachbarrieren bestehen. Google äußerte sich nicht zu geplanten Integrationen in andere Produkte. Das Project Astra-Programm für smarte Brillen könnte jedoch künftig von dieser Technologie profitieren. Auch die bestehende Translate-App wäre ein naheliegender Kandidat für entsprechende Erweiterungen. Die Entwicklung markiert einen Wendepunkt bei der Digitalisierung internationaler Geschäftskommunikation.