Deloitte-Studie: Deutsche Unternehmen investieren mehr im Ausland

Hohe Kosten und wirtschaftliche Stagnation treiben deutsche Kernindustrien zu mehr Auslandsinvestitionen. Die Politik steht unter Druck.
Deloitte-Studie zeigt Abwanderung von Investitionen ins Ausland
Laut einer aktuellen Deloitte-Umfrage unter 185 Finanzvorständen großer Firmen verlagern deutsche Unternehmen ihre Investitionen zunehmend ins Ausland. Während heute noch 74 Prozent der CFOs aus den Branchen Automobil, Chemie und Maschinenbau Deutschland als Investitionsstandort bevorzugen, sollen es in fünf Jahren nur noch 54 Prozent sein.
Rückgang in China, Fokus auf Europa und Nordamerika
Auch China verliert an Attraktivität, wobei der Anteil der geplanten Investitionen von 20 auf 8 Prozent sinkt. Stattdessen profitieren europäische Staaten, Nordamerika, Indien und Südostasien von der neuen Auslandsorientierung. „Wirtschaftliche Stagnation, hohe Kosten und fehlende Nachfrage in Deutschland sind treibende Faktoren,“ erklärt Alexander Börsch, Chefökonom bei Deloitte.
Kostensenkung und Zugang zu Rohstoffen als Hauptgründe
Die Automobilindustrie sieht in Kostensenkungspotenzialen einen wichtigen Grund für Auslandsinvestitionen, während sich 58 Prozent der Industriebetriebe eine Verlagerung der Produktion ins Ausland vorstellen können. Ein verbesserter Zugang zu Rohstoffen und Energie ist für Maschinenbauer relevant, während Dienstleister strategische Partnerschaften aufbauen wollen, um Risiken besser zu diversifizieren.
Regulierung und Datenschutz als Risiken für Auslandsinvestitionen
Regulatorische Hürden und Handelsbarrieren stellen jedoch Risiken für internationale Investitionen dar. Insbesondere Dienstleister und Banken wollen IT-Investitionen aus Datenschutzgründen regional begrenzen, was die Rahmenbedingungen für den Standort Deutschland weiter unter Druck setzt.