Die chinesische E-Commerce-Gruppe verzeichnet dreistellige Zuwachsraten bei KI-Produkten und lässt Hongkonger Aktionäre jubeln. Cloud-Geschäft übertrifft Erwartungen trotz intensiver Konkurrenz im Kernmarkt.
Der chinesische Internet-Riese konnte Investoren am Montag mit beeindruckenden Zahlen aus seinem Zukunftsbereich überzeugen. Während die Stammaktie in Hongkong um knapp 15 Prozent nach oben schoss, rückten Sorgen über den Preiskampf mit JD.com und Meituan in den Hintergrund. Das Cloud-Geschäft wächst somit um 26 Prozent und übertraf damit die Prognosen deutlich. Besonders spektakulär entwickelten sich die KI-bezogenen Umsätze, die einen dreistelligen prozentualen Anstieg verzeichneten. Diese Dynamik zeigt, wie erfolgreich sich das Unternehmen vom reinen Online-Händler zum Technologie-Konzern wandelt.
CEO Eddie Wu hatte bereits im Februar verkündet, dass Artificial General Intelligence zum primären Unternehmensziel avanciert sei. Diese Fokussierung zahlt sich aus: Alibaba entwickelt große Sprachmodelle und will im entscheidenden Technologierennen nicht zurückfallen. Erst kürzlich veröffentlichte der Konzern ein Update seines Open-Source-Videogenerierungsmodells. Die Produktpalette reicht mittlerweile von agentenbasierter KI bis zu Chatbots und soll direkten Wettbewerb mit OpenAI und DeepSeek ermöglichen.
Die Konkurrenz schläft nicht: Von Baidu bis Tencent bringen chinesische Technologie-Unternehmen in atemberaubender Geschwindigkeit neue Modelle auf den Markt. Dieser Innovationsdruck zwingt Alibaba zu kontinuierlichen Durchbrüchen und massiven Investitionen. KI wird dabei nicht nur als eigenständiges Geschäftsfeld betrachtet, sondern soll das traditionelle E-Commerce-Geschäft stärken und völlig neue Dienstleistungen ermöglichen. Cloud-Services profitieren besonders vom KI-Boom und entwickeln sich zum Wachstumstreiber.
Für Wirtschaftsprüfer und Steuerberater zeigt Alibabas Transformation, wie schnell sich Geschäftsmodelle wandeln können. Mandanten in technologieintensiven Branchen benötigen verstärkt Beratung bei der steuerlichen Behandlung von Forschungsausgaben und der Bewertung immaterieller Wirtschaftsgüter. Die rasante KI-Entwicklung schafft neue Compliance-Anforderungen und verändert traditionelle Bewertungsansätze. Professional Services müssen sich auf komplexere Mandatsstrukturen einstellen, wenn Unternehmen ihre Geschäftsmodelle grundlegend digitalisieren.