DeepL-Finanzchef-Rotation signalisiert IPO-Ambitionen

blog main image
August 18, 2025
18.08.2025
3 Minuten Lesezeit

Das Kölner KI-Unicorn tauscht seinen CFO gegen einen Wall Street-erfahrenen Manager – Börsengang-Spekulationen verstärken sich durch die gezielte Personalentscheidung.

Strategischer Führungswechsel ohne offizielle Kommunikation

Das Übersetzungs-Startup DeepL vollzieht diskret einen bedeutsamen Personalwechsel in der Finanzleitung. Markus Harder verließ bereits Mitte März seine CFO-Position, wie Handelsregistereinträge belegen. Das Unternehmen verzichtete bewusst auf eine öffentliche Bekanntmachung dieser Veränderung und ignorierte entsprechende Medienanfragen. Harder hatte seit Juni 2021 die Finanzverantwortung getragen und war vom Terminplanungs-Tool "Catch App Scheduler" gekommen, wo er über ein Jahrzehnt bis zum Finanzvorstand aufgestiegen war. Brancheninsider spekulieren, dass seine fehlende Börsengang-Expertise den Ausschlag für die Trennung gab.

Wall Street-erfahrener Interims-Manager übernimmt

Der britische Manager Peter McDougall fungiert nun als kommissarischer Finanzchef und bringt präzise die Qualifikationen mit, die seinem Vorgänger fehlten. McDougall arbeitet bereits seit November 2024 als Vice President Finance bei DeepL und verfügt über umfassende IPO-Erfahrungen aus verschiedenen Tech-Unternehmen. Seine Laufbahn umfasst VP Finance-Positionen bei Onfido (Identitätsverifikation), Spryker (Commerce-Tech) und Sprinklr, das 2021 erfolgreich an der New Yorker Börse debütierte. Diese Expertise nährt Spekulationen über DeepLs eigene Börsenpläne und lässt sogar einen US-amerikanischen statt deutschen IPO als möglich erscheinen.

Wachstum bei anhaltenden Verlusten

Die verfügbaren Finanzdaten für 2022 zeigen eine ambivalente Geschäftsentwicklung: DeepL steigerte seinen Umsatz von 29 auf 55,1 Millionen Euro nahezu auf das Doppelte. Treiber waren steigende Abonnements, Lizenzerlöse und Expansion in neue Märkte wie Singapur und Mexiko. Dennoch verbuchte das Unternehmen einen Jahresverlust von 290.000 Euro. Diese roten Zahlen resultierten aus einer Verdopplung der Belegschaft, erweiterten Serverkapazitäten und Produktinnovationen wie dem KI-Schreibassistenten DeepL Write. Für 2023 prognostizierte das Management Umsätze zwischen 85 und 95 Millionen Euro bei fortgesetzten "erheblichen Investitionen" und entsprechend negativem Ergebnis.

Börsengang-Vorbereitung als logischer Schritt

DeepL erreichte 2022 den Unicorn-Status mit einer Bewertung über einer Milliarde US-Dollar. Die strategische Verpflichtung eines IPO-erfahrenen Finanzmanagers deutet auf konkrete Börsenpläne hin, auch wenn das Unternehmen diese nicht bestätigt. Für deutsche Tech-Startups markiert ein potenzieller DeepL-Börsengang einen wichtigen Präzedenzfall. Die Wahl zwischen deutschen und amerikanischen Kapitalmärkten wird dabei entscheidende Signalwirkung für andere KI-Unternehmen haben.

Aktuelle Stellenangebote

Meistgelesene Artikel

Unsere Partner

Entdecken Sie mit uns bundesweit exklusive Stellen bei:

Entdecken Sie mit uns bundesweit exklusive Stellen bei:

Entdecken Sie mit uns bundesweit exklusive Stellen bei:

Entdecken Sie mit uns bundesweit exklusive Stellen bei:

Entdecken Sie mit uns bundesweit exklusive Stellen bei: