Trump-Zölle belasten VW mit 1,3 Milliarden Euro

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July 31, 2025
31.07.2025
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Der Wolfsburger Konzern senkt die Margenprognose auf 4-5 Prozent – operative Erträge brechen um ein Drittel ein.

Drastische Margenkorrektur bei Volkswagen

Volkswagen kämpft mit massiven Profitabilitätseinbußen. Der Konzern reduzierte seine operative Margenprognose von ursprünglich 5,5-6,5 Prozent auf 4-5 Prozent für 2025. Die von der Trump-Administration verhängten Zölle verursachten im ersten Halbjahr zusätzliche Kosten von 1,3 Milliarden Euro – ein direkter Schlag gegen die Konzernrentabilität. Die operative Marge fiel von 5,9 Prozent (2024) auf nur 4,2 Prozent im ersten Halbjahr 2025. CFO Arno Antlitz identifizierte „margenschwächere E-Modelle", US-Importzölle und Restrukturierungsmaßnahmen als Hauptbelastungsfaktoren.

Zollabhängige Zukunftsszenarien

Volkswagen koppelt seine Margenprognose direkt an die US-Zollpolitik. Bei 10-prozentigen Zöllen erwartet der Konzern eine operative Marge von 5 Prozent, während 27,5-prozentige Zölle diese auf 4 Prozent drücken würden. Diese Abhängigkeit verdeutlicht die strategische Verwundbarkeit gegenüber protektionistischen Maßnahmen. Der nordamerikanische Markt entwickelte sich besonders schwach: Fahrzeugabsatz sank um 16 Prozent, während der Gesamtkonzern leichtes Wachstum von 4,3 auf 4,4 Millionen verkaufte Fahrzeuge verzeichnete.

Operative Ergebnisse unter Druck

Das operative Ergebnis kollabierte von 10 Milliarden Euro (Vorjahr) auf 6,7 Milliarden Euro – ein Rückgang um ein Drittel. Im ersten Quartal betrug der Einbruch noch 37 Prozent, im zweiten Quartal milderte sich der Rückgang auf 30 Prozent ab. Der Umsatz soll 2025 das Vorjahresniveau erreichen, nachdem er im ersten Halbjahr um 0,3 Prozent sank. Diese relative Stabilität kontrastiert mit den dramatischen Margenverschlechterungen und zeigt die Herausforderung sinkender Profitabilität bei stabilen Erlösen.

Personalabbau als Reaktionsmaßnahme

Volkswagen reduzierte die Belegschaft um 1,8 Prozent auf 667.000 Mitarbeiter (Ende Juni) gegenüber 679.500 Ende 2024. Diese Maßnahme reflektiert den Anpassungsdruck durch verschlechterte Marktbedingungen und regulatorische Belastungen.

Für CFOs und Finanzverantwortliche dokumentiert die VW-Entwicklung die Notwendigkeit robuster Hedging-Strategien gegen handelspolitische Risiken und die Herausforderung der E-Mobilitäts-Transformation bei gleichzeitigem Margendruck.