PwC verliert Allianz-Mandat: Suche nach neuem Abschlussprüfer gestartet

Der Versicherungskonzern Allianz schreibt eines der prestigeträchtigsten Prüfmandate im DAX aus. PwC, der bisherige Prüfer, muss weichen – ein Wechsel, der bereits seit 2016 gesetzlich vorgeschrieben ist.
Neuer Prüfer ab 2027 gesucht
Die Allianz SE, einer der weltweit größten Versicherer, hat die Suche nach einem neuen Abschlussprüfer gestartet. Aus den Bekanntmachungen im Bundesanzeiger geht hervor, dass die Prüfmandate für die Dachgesellschaft sowie für elf deutsche Tochterunternehmen ab dem Geschäftsjahr 2027 ausgeschrieben wurden. Die Mandate umfassen neben den Jahres- und Konzernabschlüssen auch die Prüfung der Solvenzübersicht sowie der IFRS-Berichtspakete.
PwC: Noch bis 2026 an Bord
Aktuell testiert PwC die Abschlüsse der Allianz. Der Prüfungszeitraum endet 2026, da das Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz (FISG) seit 2016 einen Wechsel des Prüfers nach spätestens zehn Jahren vorschreibt. 2023 erhielt PwC für die Prüfung der Allianz eine Vergütung von 25,4 Millionen Euro.
PwC hält mit 16 Prüfmandaten die Spitzenposition im DAX40, darunter Mercedes-Benz und Beiersdorf.
Wer übernimmt das Allianz-Mandat?
Die Ausschreibung der Allianz gilt als einer der bedeutendsten Prüfaufträge im DAX. Zu den potenziellen Kandidaten zählen die Big Four: Deloitte, KPMG und EY. Letztere könnte ab 2027 wieder ins Rennen gehen, da das aktuelle Verbot zur Neuannahme von PIE-Mandaten bis dahin ausläuft. Für Next-Six-Prüfgesellschaften hingegen dürfte die Kapazität fehlen, ein Mandat dieser Größe zu stemmen.
Fazit: Bedeutender Wechsel im DAX40
Die Neuausschreibung des Allianz-Mandats unterstreicht die Bedeutung der Prüferrotation im Finanzsektor. Während PwC weiterhin führend im DAX bleibt, stellt der anstehende Wechsel eine Chance für andere Big-Four-Unternehmen dar, sich eines der prestigeträchtigsten Mandate im deutschen Markt zu sichern.