PE-Vergütungsanalyse 2024: MBB-Chef knackt 6-Millionen-Marke

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August 13, 2025
13.08.2025
3 Minuten Lesezeit

Christof Nesemeier führt das Ranking börsennotierter Private-Equity-Manager mit 6,4 Millionen Euro an – LTIP-Programme treiben Vergütungen in Rekordhöhen.

MBB dominiert Vergütungslandschaft durch Stock-Option-Realisierung

Christof Nesemeier, Executive Chairman der MBB SE, erreichte 2024 eine Gesamtvergütung von 6,4 Millionen Euro und führt damit das Ranking börsennotierter Private-Equity-Manager an. Bemerkenswert: Sein Fixgehalt lag bei lediglich 265.000 Euro. Den Hauptanteil generierten über 6 Millionen Euro aus dem Long-Term Incentive Programm (LTIP) von 2020, dessen Aktienoptionsrechte durch erreichte Kursschwellenwerte aktiviert wurden.

MBB-CEO Constantin Mang folgt mit 3,6 Millionen Euro Gesamtvergütung, davon 3,2 Millionen Euro aus dem LTI-Programm. COO Jakob Ammer (858.000 Euro) und CIO Torben Teichler (817.000 Euro) rangierten unterhalb der Millionenmarke, erhielten jedoch substantielle Langzeitboni.

Mutares bestätigt Millionen-Vergütungsstruktur

Mutares-CEO Robin Laik erreichte mit 5,6 Millionen Euro den zweiten Platz, basierend auf 1 Million Euro Fixgehalt und 4,5 Millionen Euro Tantiemen. Das variable Vergütungssystem orientiert sich staffelweise am Jahresüberschuss – bei 100 Millionen Euro greift die Maximaltantieme von 4,5 Millionen Euro. Mutares erwirtschaftete 108,3 Millionen Euro Jahresüberschuss.

CFO Mark Friedrich kassierte 1,7 Millionen Euro (Vorjahr: 3 Millionen Euro), während CIO Johannes Laumann trotz nur halbjähriger Vorstandstätigkeit 1,9 Millionen Euro erhielt. Laumanns Vergütung enthielt drei Sign-on-Bonus-Tranchen à 435.000 Euro, wobei er verpflichtet ist, Nettobeträge in Mutares-Aktien oder Steyr Motors-Papiere zu investieren.

DBAG-Vorstände überschreiten Millionengrenze

Bei der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG) verdienten Vorstandssprecher Tom Alzin (1,055 Millionen Euro) und Jannick Hunecke (1,063 Millionen Euro) bei Fixgehältern von jeweils 550.000 Euro über eine Million Euro. CFO Melanie Wiese, deren Vertrag Ende 2025 ausläuft, erreichte 811.000 Euro – eine Steigerung von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Moderate Vergütungen bei kleineren Häusern

Indus-CEO Johannes Schmidt verdiente 883.000 Euro, CFO Rudolf Weichert 703.000 Euro. Die drei Segmentvorstände erhielten zwischen 618.000 und 626.000 Euro.

Blue Cap zahlte nach Vorstandswechseln Abfindungen an drei Ex-Vorstände. CEO Henning von Kottwitz kassierte 677.000 Euro, COO Henning Eschweiler 379.000 Euro.

Gesco bildet das Schlusslicht: CFO Andrea Holzbaur erhielt 352.400 Euro, der neue CEO Johannes Pfeffer anteilig 162.300 Euro.

Brockhaus Technologies mit verspäteter Berichterstattung

Nach monatelanger Verzögerung wegen KPMG-Prüfungsvorbehalten veröffentlichte auch Brockhaus Technologies die Vergütungsdaten: CEO Marco Brockhaus verdiente 841.000 Euro, COO Marcel Wilhelm 394.000 Euro.

Die Analyse zeigt: LTIP-Programme und erfolgsabhängige Tantiemen treiben PE-Vergütungen deutlich über Grundgehälter hinaus und etablieren Millionenverdienste als Standard bei börsennotierten Private-Equity-Häusern.