Bankenregulierung unter Reformdruck: EZB initiiert hochrangige Prüfungskommission

Eine exklusive Arbeitsgruppe unter Leitung von EZB-Vizepräsident de Guindos soll die komplexe europäische Bankenregulierung auf Vereinfachungspotenzial durchleuchten.
Elite-Gremium mit prominenter Besetzung
Die Europäische Zentralbank hat laut Insiderinformationen eine Taskforce ins Leben gerufen, die eine umfassende Überprüfung der europäischen Bankenregulierung vornehmen soll. An der Spitze dieses Gremiums steht EZB-Vizepräsident Luis de Guindos, während die Zentralbankchefs aus den Schlüsselmärkten Deutschland, Frankreich, Italien und Finnland die weiteren Mitglieder stellen.
Diese Initiative ist keine spontane Entwicklung, sondern folgt auf einen strategischen Vorstoß mehrerer Zentralbankchefs zu Jahresbeginn. In einem Schreiben an die Europäische Kommission hatten sie eine Vereinfachung des regulatorischen Rahmens angemahnt und "eine umfassende Analyse der Auswirkungen aller in Europa entwickelten Standards" gefordert.
Zwischen Regulierungseffizienz und Finanzstabilität
Das Mandat der Arbeitsgruppe zielt darauf ab, unbeabsichtigte Folgen der vielschichtigen Regulierungslandschaft zu identifizieren und konkrete Vereinfachungsvorschläge zu erarbeiten. EZB-Ratsmitglied Fabio Panetta hatte bereits im Februar vor einer "übermäßigen Regulierung" gewarnt und Optimierungspotenzial angedeutet.
Die EZB selbst wollte den von Bloomberg zuerst berichteten Vorgang am Samstag weder bestätigen noch dementieren, was auf die strategische Sensibilität des Themas hindeutet – schließlich geht es um das Gleichgewicht zwischen Finanzstabilität und Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Bankensektors.