OECD: Generative KI transformiert Arbeitsmarkt – Finanzsektor im Fokus

06.12.2024
06.12.2024
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Künstliche Intelligenz beeinflusst zunehmend Berufe mit hohem Ausbildungsgrad. Besonders betroffen sind Finanz-, Versicherungs- und Technologiejobs.

KI verschiebt Automatisierungsgrenzen

Generative Künstliche Intelligenz (KI) verändert den Arbeitsmarkt in bislang unerwartetem Ausmaß, wie die OECD in ihrem aktuellen Bericht darlegt. Anders als frühere Automatisierungswellen, die überwiegend Produktion und ländliche Arbeitsplätze betrafen, zielt die generative KI auf Berufe mit kognitiven und kreativen Aufgaben ab. Diese sind oft in städtischen Ballungszentren angesiedelt, wodurch sich der Einfluss von Automatisierung zunehmend in urbanen Gebieten konzentriert.

Betroffene Branchen und Berufsbilder

Die Finanz- und Versicherungsbranche, Kommunikationssektor sowie Technologieberufe wie Programmierer und Datenbankarchitekten stehen laut OECD besonders im Fokus der KI-Einflüsse. Berufe mit geringer IT-Abhängigkeit, etwa in der Landwirtschaft oder im Bauwesen, bleiben dagegen weitgehend unberührt. In Deutschland arbeiten derzeit etwa 25 bis 30 Prozent der Arbeitnehmer in Bereichen, die von generativer KI beeinflusst werden. Besonders hohe Werte verzeichnen Stadtstaaten wie Berlin und Bundesländer wie Hessen.

Kein Arbeitsplatzverlust, sondern Transformation

Trotz der weitreichenden Automatisierung sieht die OECD keinen drastischen Rückgang von Arbeitsplätzen. Stattdessen steigert die Integration von KI die Produktivität – in der Vergangenheit um durchschnittlich 5,6 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Jedoch rechnet ein Großteil der europäischen Arbeitnehmer (61 Prozent) damit, künftig neue Kompetenzen erlernen zu müssen, um mit den KI-bedingten Veränderungen Schritt zu halten.

Regionale Unterschiede in Deutschland

Der Einfluss von KI auf den Arbeitsmarkt zeigt sich regional unterschiedlich: Während in Berlin bis zu 70 Prozent der Arbeitsplätze starkbetroffen sein könnten, liegt der Anteil in Thüringen bei lediglich 40 Prozent. Insgesamt prognostizieren die Wissenschaftler, dass in den kommenden Jahren über 50 Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland durch generative KI beeinflusst werden könnten.

Fazit

Generative KI wird nicht nur bestehende Automatisierungsmuster erweitern, sondern die Anforderungen an Fachkräfte in urbanen Zentren drastisch verändern. Die Finanz- und Technologiebereiche stehen an vorderster Front dieser Transformation, die neben Effizienzgewinnen auch neue Herausforderungen für Arbeitnehmer und Unternehmen mit sich bringt.