Einkommensranking 2024: Ab diesem Bruttogehalt gehören Sie zur Spitzengruppe

Mit 97.680 Euro brutto jährlich zählen Sie zu den obersten zehn Prozent der Einkommensbezieher in Deutschland. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat aktuelle Zahlen zur Einkommensverteilung in Deutschland veröffentlicht. Die Daten zeigen eine deutliche Disparität zwischen Spitzenverdienern und dem Gros der Vollzeitbeschäftigten – und offenbaren, wo genau die finanziellen Schwellen zwischen den verschiedenen Einkommensgruppen verlaufen.
Die Eckpunkte der Einkommensverteilung
Der Medianverdienst lag 2024 bei 52.159 Euro brutto jährlich. Dieser Wert markiert exakt die Mitte der Einkommensverteilung: 50 Prozent der Vollzeitbeschäftigten verdienen mehr, 50 Prozent weniger. Deutlich aussagekräftiger als der arithmetische Durchschnitt von 62.235 Euro, der durch Spitzengehälter nach oben verzerrt wird.
Die Spannbreite der Einkommen zeigt sich in den Perzentilwerten:
- Das untere Zehntel verdient 30.153 Euro oder weniger
- Die unteren 30 Prozent erreichen maximal 42.000 Euro
- Ab 97.680 Euro zählt man zu den obersten zehn Prozent
- Das oberste Prozent erzielt mindestens 213.286 Euro – das Vierfache des Medianverdienstes
In die Berechnungen flossen sämtliche steuerpflichtigen Sonderzahlungen wie Inflationsprämien, Urlaubs- und Weihnachtsgeld ein. Die Daten beziehen sich ausschließlich auf Vollzeitbeschäftigte mit mindestens sieben Arbeitsmonaten.
Gender Pay Gap: Frauen unterrepräsentiert in Spitzenverdienstgruppen
Trotz stärkerer Lohnzuwächse bei Frauen (5,8 Prozent) im Vergleich zu Männern (5,3 Prozent) persistiert die Einkommensungleichheit zwischen den Geschlechtern. Vollzeitbeschäftigte Männer erzielten 2024 durchschnittlich 55.126 Euro, Frauen lediglich 49.188 Euro brutto jährlich.
Besonders auffällig: In der Gruppe der Spitzenverdiener sind Frauen mit nur 28 Prozent deutlich unterrepräsentiert. Zudem arbeiten 60 Prozent der Frauen, aber nur 20 Prozent der Männer in Teilzeitpositionen, die durchschnittlich mit 35.920 Euro brutto jährlich vergütet werden – etwa 48 bis 65 Prozent eines vergleichbaren Vollzeitgehalts.
Reallohnentwicklung: Aufholjagd mit Defizit
Die Nominallöhne stiegen 2024 um 5,3 Prozent, was nach Abzug der Inflation einem Reallohnanstieg von 3,1 Prozent entspricht. Dieser Zuwachs kompensiert jedoch laut Hans-Böckler-Stiftung nur etwa die Hälfte der Kaufkraftverluste aus den Jahren 2021 bis 2023.
Die Langzeitbetrachtung seit 2007 unterstreicht diese Problematik: Während die Nominallöhne um 55,8 Prozent zulegten, stieg die Inflation im selben Zeitraum um 40,9 Prozent. Der Reallohnindex liegt mit 110,6 Punkten auf dem Niveau von 2017 – ein effektiver Reallohnzuwachs von lediglich 10,5 Prozent über 17 Jahre.