Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert zahlreiche Branchen, doch in der Rechtsberatung bleibt das Vertrauen in menschliche Anwälte hoch. Eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass Verbraucher zwar offen für digitale Lösungen sind, aber bei komplexen juristischen Fragen weiterhin auf Anwälte setzen.
Digitale Rechtsberatung hat an Bedeutung gewonnen. KI-basierte Tools wie ChatGPT oder spezialisierte Legal-Tech-Plattformen könnten den Zugang zu juristischem Wissen erleichtern. Dennoch würden laut der Bitkom-Umfrage nur 14 Prozent der Befragten eine KI einer klassischen Anwaltsberatung vorziehen – und das auch nur bei einfachen Rechtsfragen. Lediglich 12 Prozent glauben, dass KI die Rechtsanwaltschaft langfristig ersetzen könnte.
Die Umfrage zeigt deutlich, dass persönliches Vertrauen eine zentrale Rolle spielt. 54 Prozent der Befragten befürchten, dass KI nicht in der Lage ist, sich in individuelle Lebenssituationen hineinzuversetzen. 47 Prozent empfinden digitale Rechtsberatung als zu unpersönlich. Zudem halten 46 Prozent menschliche Anwälte für kompetenter, wenn es um die Einordnung komplexer Sachverhalte geht.
Die Bereitschaft, sich juristisch von KI beraten zu lassen, unterscheidet sich stark nach Altersgruppen. Während 64 Prozent der 16- bis 29-Jährigen skeptisch gegenüber KI-gestützter Rechtsberatung sind, liegt dieser Anteil bei den über 65-Jährigen bei 81 Prozent. Der Bedarf an persönlicher Interaktion scheint mit zunehmendem Alter zu steigen.
KI-basierte Rechtsberatung bietet unbestreitbare Vorteile: 61 Prozent der Befragten schätzen die ständige Verfügbarkeit, 57 Prozent loben die Bequemlichkeit, und 47 Prozent betonen die Geschwindigkeit der Auswertung juristischer Fragestellungen. Gleichzeitig bleibt die Frage nach der Qualität der Beratung offen – nur 21 Prozent glauben, dass KI mehr Fachwissen als ein Anwalt besitzt.
Obwohl KI in Kanzleien und Unternehmensrechtsabteilungen zunehmend als Effizienzwerkzeug genutzt wird, bleibt die Rechtsberatung weiterhin stark von menschlichem Vertrauen geprägt.
Markus Scheufele von Bitkom betont: "KI wird bereits heute in Rechtsabteilungen von Unternehmen, in Kanzleien und Gerichten erfolgreich eingesetzt. Wir müssen die rechtlichen und tatsächlichen Rahmenbedingungen verbessern, damit KI in der Rechtspflege als unterstützendes Werkzeug eingesetzt werden kann und wird."
Die Zukunft liegt daher in hybriden Modellen, die menschliche Expertise mit KI-gestützter Effizienz verbinden.
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