BYD diversifiziert in Tablet-Segment: Automotive-Electronics-Strategie gegen Apple-Dominanz

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August 18, 2025
18.08.2025
3 Minuten Lesezeit

Der chinesische Elektroauto-Konzern nutzt seine bestehende Fertigungspartnerschaft für eigenständige Consumer-Electronics – Premium-SUV als Vehikel für vernetzte Mobilität.

Vertikale Integration durch Electronics-Expansion

Der Shenzener Automobilhersteller BYD positioniert sich strategisch im Consumer-Electronics-Bereich durch die Entwicklung eines proprietären Tablet-Systems. Das Gerät wird zunächst im Plug-in-Hybrid-SUV Tai 7 der Premiummarke Fang Cheng Bao implementiert und soll nahtlose Vernetzung zwischen Fahrzeugsystemen und mobilen Endgeräten ermöglichen. Diese Produkterweiterung erfolgt vor dem Hintergrund des vierten Quartals-Marktdebüts in China, während die Submarke parallel unter dem Namen Denza in Europa eingeführt wird. BYD zielt damit auf urbane Premium-Kunden ab, die umfassende digitale Integration in ihren Fahrzeugen erwarten.

Strategische Vorteile durch bestehende Apple-Partnerschaft

BYDs einzigartige Marktposition resultiert aus seiner dualen Rolle als Automobilhersteller und etablierter Apple-Zulieferer. Seit 15 Jahren fungiert der Konzern als kritischer Partner in der Apple-Supply-Chain, wobei BYD-Tochterunternehmen schätzungsweise ein Drittel aller iPad-Geräte produzieren. Diese Fertigungsexpertise wird durch über 100.000 Mitarbeiter und 10.000 Ingenieure im sogenannten "Obstgeschäft" repräsentiert. Zusätzlich liefert BYD Komponenten wie Titanrahmen für iPhone Pro-Modelle und hat durch die Übernahme von Jabil Circuit-Werken seine Supply-Chain-Position weiter gestärkt. Diese bestehende Infrastruktur ermöglicht kostengünstige Eigenproduktion ohne Neuinvestitionen in Fertigungskapazitäten.

Marktdynamik durch Tech-Automotive-Konvergenz

Die chinesische Automobilbranche erlebt eine beschleunigte Konvergenz zwischen Technologie- und Fahrzeugherstellern. Etablierte Electronics-Konzerne wie Xiaomi und Huawei drängen mit ihrer Digitalkompetenz in den Automotive-Sektor, während traditionelle Autobauer wie Nio durch eigene Smartphone-Entwicklung Kundenbindung stärken. BYDs Tablet-Initiative reagiert auf diese Marktverschiebung und nutzt bestehende Fertigungssynergien für Wettbewerbsdifferenzierung. Die Eigenentwicklung reduziert gleichzeitig Abhängigkeiten von externen Zulieferern und erhöht die Wertschöpfungstiefe.

Massive Marktchancen durch Connected Vehicle-Trend

Bloomberg Intelligence prognostiziert für "Smart Vehicles" bis 2030 ein globales Umsatzpotenzial von 742 Milliarden US-Dollar jährlich. Diese Entwicklung eröffnet Automobilherstellern wie BYD, Volkswagen, Ford und Mercedes-Benz sowie deren Zulieferern wiederkehrende Erlösquellen jenseits traditioneller Hardware-Verkäufe. Für Professional Services ergeben sich daraus komplexe steuerliche Herausforderungen: Die Abgrenzung zwischen Hardware-, Software- und Service-Umsätzen erfordert neue Bewertungsansätze, insbesondere bei grenzüberschreitenden Lizenzierungsmodellen und wiederkehrenden Digital-Services. BYDs vertikale Integration demonstriert die strategische Transformation traditioneller Geschäftsmodelle hin zu integrierten Technology-Ecosystemen – eine Entwicklung mit erheblichen Auswirkungen auf Bilanzierung, Transferpreisgestaltung und internationale Steueroptimierung.

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