Synthflow sammelt 20 Millionen: Accel investiert in deutsche KI-Sprach-Plattform

Das Düsseldorfer Start-up baut mit dem Kapital seine No-Code-Lösung für Sprachagenten aus und plant die internationale Expansion.
Accel führt Series A mit 20 Millionen Dollar an
Synthflow AI hat seine Series A erfolgreich abgeschlossen und dabei 20 Millionen US-Dollar eingesammelt. Angeführt wurde die Runde von Accel, dem bekannten US-Investor, der bereits bei Klarna, Spotify und Celonis investiert hat. Auch die bisherigen Investoren Atlantic Labs und Singular beteiligten sich erneut. Die Gründer Hakob Astabatsyan, Albert Astabatsyan und Sassun Mirzakhan-Saky haben mit ihrer Plattform für sprachbasierte KI-Agenten bereits über 1000 Firmenkunden gewonnen. Das Besondere: Unternehmen können ohne Programmierkenntnisse eigene Sprachassistenten erstellen.
Starkes Wachstum im KI-Agent-Markt erwartet
Der Markt entwickelt sich rasant. Laut Capgemini soll die Zahl agentenbasierter KI-Systeme bis Ende 2025 um 48 Prozent steigen, wobei Deutschland zu den Vorreiterländern gehört. Grand View Research prognostiziert für den gesamten Conversational AI-Markt ein jährliches Wachstum von fast 24 Prozent auf 41,4 Milliarden Dollar bis 2030. Mit dem frischen Kapital will Synthflow seine Technologie weiterentwickeln und noch 2025 ein Büro in Nordamerika eröffnen.
Einfache Bedienung als Differenzierungsmerkmal
Synthflow positioniert sich gegen etablierte Konkurrenten wie Parloa (Bewertung: eine Milliarde Dollar) und Cognigy (Kunden: Mercedes, Lufthansa) durch besonders einfache Anwendung. Die Plattform funktioniert nach dem Baukastenprinzip: Kunden wählen Funktionen aus und stellen ihre KI-Agenten zusammen. „Unsere Vision war von Anfang an, Sprachagenten zu demokratisieren", erklärt CEO Hakob Astabatsyan. Das eigene „Voice OS" verarbeitet gesprochene Sprache, erkennt Pausen und antwortet flüssig. Die Plattform ist mit über 200 Anwendungen kompatibel, darunter Salesforce, Google Kalender und RingCentral.
Internationale Kundenbasis von Gesundheit bis Immobilien
Zu den Kunden gehören das deutsche Gesundheits-Start-up Medbelle, das US-Finanzportal Mineral Answers, die kanadische Behördensoftware PeakDemand, der australische Versicherungsvergleich Comparewise und der Immobilienanbieter Yardi. Die Agenten haben bereits 45 Millionen Anrufe getätigt und über vier Millionen Arbeitsstunden in Kundencentern eingespart.
Transparente Preisgestaltung lockt Kunden
Synthflow setzt auf klare Kostenstrukturen: „Bei uns kostet eine Gesprächsminute acht Cent – alles inklusive", betont Astabatsyan. „Wir wollen kein Beratungsprodukt verkaufen, sondern ein funktionierendes System, das sich in bestehende Infrastrukturen einfügt." Lucas Erbguth von Atlantic Labs, der seit der Pre-Seed-Runde investiert ist, sieht Synthflows „Fokus, Anpassungsfähigkeit und Detailtreue" als entscheidende Vorteile. Accel-Partner Luca Bocchio ergänzt: „Voice AI steht an einem Wendepunkt" und Synthflow nutze diesen Moment optimal. Mit der neuen Finanzierung hat das Start-up insgesamt 30 Millionen Dollar eingesammelt und beschäftigt 50 Mitarbeiter in Deutschland, Amerika und Spanien.