Apples Lieferketten-Revolution: iPhones "Made in India" für den US-Markt

Der Tech-Gigant plant eine radikale Neuausrichtung seiner globalen Produktionsstrategie, um den geopolitischen Handelskonflikten zu begegnen.
Strategische Neuausrichtung als Antwort auf Trump-Zölle
Apple forciert einen Umbau seiner Lieferkette als Reaktion auf die US-Zollpolitik. Laut Bloomberg und der "Financial Times" soll bis Ende 2026 nahezu der gesamte US-Markt mit in Indien gefertigten iPhones versorgt werden. Diese Maßnahme würde die jahrzehntelange Abhängigkeit von chinesischen Produktionsstandorten beenden und erfordert eine Verdopplung der indischen Produktionskapazität von aktuell 30 auf benötigte 60 Millionen Geräte jährlich.
Zollvorteile als treibende Kraft
Der Hauptgrund liegt in den Handelsbedingungen: Während Smartphones aus China mit 20 Prozent Einfuhrzoll belegt werden, können indische iPhones zollfrei in die USA importiert werden. Im vergangenen indischen Fiskaljahr wurden bereits iPhones im Wert von 22 Milliarden US-Dollar in Indien produziert – 60 Prozent mehr als im Vorjahr.
Kapazitätserweiterung und Widerstand
Foxconn baut unter dem Codenamen "Project Elephant" bei Bengaluru sein größtes iPhone-Werk in Indien mit 40.000 Arbeitsplätzen. Auch Tata Electronics expandiert: Im März 2025 exportierte das Unternehmen Geräte im Wert von etwa 600 Millionen US-Dollar – 60 Prozent mehr als im Vormonat.
Die Verlagerung stößt jedoch auf chinesischen Widerstand. Berichten zufolge behindert Peking den Export von Produktionsausrüstung nach Indien. Trotz aller Diversifizierungsbemühungen bleiben die Abhängigkeiten bestehen: Fast alle in indischen iPhones verbauten Komponenten stammen weiterhin aus China, da der Kostenvorteil bei bestimmten Teilen so groß ist, dass eine vollständige Verlagerung kaum realisierbar erscheint.