Apple überrascht mit Glasdesign, aber KI bleibt Baustelle

Bei der diesjährigen Entwicklerkonferenz gab's viel Glanz und Glamour – doch bei der wichtigsten Zukunftstechnologie hinkt der iPhone-Konzern weiter hinterher.
Ein Design für alle Geräte
Tim Cook und sein Team haben wieder einmal gezeigt, was Apple am besten kann: beeindruckende Präsentationen mit viel Liebe zum Detail. Diesmal stand das neue "Liquid Glass"-Design im Mittelpunkt. Transparenz und Glaseffekte wohin das Auge blickt – vom Sperrbildschirm bis zur Kamera-App.
"Es ist unser umfangreichstes Design-Update aller Zeiten", verkündete Alan Dye, Apples Design-Chef. Und das stimmt wohl auch: Zum ersten Mal gibt es ein einheitliches Design für alle Apple-Produkte. Die Inspiration? Apples Datenbrille VisionPro. Diese funktioniert sowohl bei hellem Tageslicht als auch im gemütlichen Nachtmodus. Auch praktisch hat Apple nachgelegt: Die Telefon-App kann jetzt Gespräche live übersetzen – zwar mit etwas Verzögerung, aber immerhin. Außerdem erkennt das iPhone automatisch, wenn in der Warteschleife endlich ein echter Mensch drangeht.
Die große KI-Enttäuschung
Doch dann kam der Dämpfer. Ausgerechnet bei künstlicher Intelligenz – dem heißesten Thema der Tech-Welt – hatte Apple wenig Neues zu bieten. Die großspurig angekündigte Siri-Revolution? Verschoben auf nächstes Jahr.
"Apple Intelligence war der Elefant im Raum", bringt es Analyst Leo Gebbie auf den Punkt. Während Google mit Gemini und OpenAI mit ChatGPT die KI-Welt aufmischen, wirkt Apples vorsichtiger Ansatz zunehmend wie Zögern statt wie strategische Zurückhaltung. Die wenigen KI-Verbesserungen, die Apple zeigte, sind eher Kleinigkeiten: Mehr Funktionen laufen direkt auf dem Gerät, auch ohne Internet. Das ist zwar praktisch, aber längst nicht das, was sich Apple-Fans erhofft hatten.