Trotz Unsicherheiten: Deutsche CEOs setzen auf Stellenaufbau und Büroarbeit

Eine neue KPMG-Studie zeigt: Trotz gedämpfter Wachstumserwartungen planen deutsche Konzerne den Mitarbeiteraufbau und investieren stark in Künstliche Intelligenz.
Wachstumserwartungen: Vertrauen nimmt ab
Die Zuversicht unter den Top-Managern deutscher Konzerne hat sich spürbar eingetrübt. Nur noch 77 Prozent der Führungskräfte zeigen sich zuversichtlich, dass ihre Unternehmen in den nächsten drei Jahren wachsen werden – ein Rückgang gegenüber 80 Prozent im Vorjahr und 90 Prozent im Jahr 2022. Der „KPMG CEO Outlook 2024“ offenbart zudem, dass 74 Prozent der Manager einen zunehmenden Druck verspüren, das langfristige Wachstum ihrer Firmen sicherzustellen.
Stellenaufbau trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten
Trotz dieser skeptischen Haltung gegenüber den Wachstumsaussichten sehen die meisten deutschen CEOs keinen Grund für Stellenabbau. Ganz im Gegenteil: 93 Prozent erwarten, dass ihre Unternehmen in den kommenden drei Jahren neue Mitarbeiter einstellen werden – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 84 Prozent im Vorjahr.
Auch der verstärkte Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) sorgt nicht für Stellenabbauängste. Lediglich ein Prozent der Befragten befürchtet Jobverluste durch KI, während 23 Prozent sogar von einer Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze ausgehen. Die Mehrheit (76 Prozent) erwartet keine größeren Veränderungen durch den technologischen Wandel.
Technologie als Wachstumsfaktor
Die erfolgreiche Integration generativer KI gilt unter den CEOs als entscheidender Faktor für künftiges Wachstum. 16 Prozent sehen darin den zentralen Treiber, gefolgt von einer stärkeren Digitalisierung des Geschäftsmodells (15 Prozent). Insgesamt priorisieren 58 Prozent der befragten Führungskräfte Investitionen in generative KI, selbst in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld.
Mit 54 Prozent sehen mehr als die Hälfte der Manager den technologischen Fortschritt als größte Herausforderung, gefolgt von Unsicherheiten im wirtschaftlichen Umfeld (52 Prozent) und geopolitischen Spannungen (39 Prozent).
Rückkehr ins Büro bleibt Kernziel
Obwohl hybride Arbeitsmodelle vielerorts noch immer diskutiert werden, halten deutsche CEOs an traditionellen Arbeitsstrukturen fest. 88 Prozent der Führungskräfte erwarten, dass ihre Mitarbeitenden in den nächsten drei Jahren vollständig ins Büro zurückkehren – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 68 Prozent, die dies im Vorjahr prognostizierten.
Studienfokus: KPMG CEO Outlook 2024
Die KPMG-Studie basiert auf der Befragung von 1325 Vorstandschefs großer Unternehmen weltweit, darunter 120 deutsche Führungskräfte. Die analysierten Konzerne erzielen jährliche Umsätze von über 500 Millionen US-Dollar und sind branchenübergreifend tätig. Die Ergebnisse verdeutlichen die anhaltende Bedeutung von Technologieführerschaft, Arbeitsplatzsicherheit und einer klaren Rückkehr zur Büroarbeit im strategischen Denken deutscher CEOs.