Deloitte auf Wachstumskurs: Verschiebungen innerhalb der Big Four

09.11.2024
09.11.2024
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Die "Big Four" der Prüfungs- und Beratungsgesellschaften erleben eine Verschiebung ihrer internen Hierarchie. Deloitte wächst robust und könnte KPMG als Nummer drei ablösen, während PwC und EY ihre Positionen verteidigen.

 

Deloitte hat sich im herausfordernden Wirtschaftsumfeld der vergangenen Monate als besonders robust erwiesen. Mit einem Umsatzplus von 10,6 Prozent erreichte die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft im Geschäftsjahr 2023/24 ein Ergebnis von 2,58 Milliarden Euro. Damit hat sich das Unternehmen nicht nur klar vom Markttrend abgehoben, sondern auch die Lücke zu PwC und KPMG spürbar verkleinert.

Die Zahlen von KPMG, traditionell an dritter Stelle der Big Four in Deutschland, stehen noch aus. Sollte das Wachstum jedoch unter acht Prozent liegen, dürfte Deloitte erstmals an KPMG vorbeiziehen und sich den dritten Rang sichern.

PwC bleibt zwar mit 3,05 Milliarden Euro Umsatz unangefochten an der Spitze, jedoch mit deutlich niedrigeren Wachstumsraten als Deloitte. EY, bislang die Nummer zwei, scheint ebenfalls stabil zu bleiben, doch das Rennen um die Plätze dahinter wird intensiver – und könnte die Hierarchie der deutschen Prüfungslandschaft nachhaltig verändern.

 

Wachstumsfelder und Herausforderungen

Während die Marktführer mit gebremstem Wachstum kämpfen, treibt Deloitte sein Geschäft in strategischen Bereichen voran:

  1. Wirtschaftsprüfung und Beratung
    Die gesetzlich vorgeschriebene Rotation bei Abschlussprüfungen und die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeitsberichten eröffnen Deloitte neue Chancen. Die Prüfungssparte konnte um 12,5 Prozent wachsen – ein Wert, den auch PwC erreichte, während andere Mitbewerber in diesem Bereich hinterherhinken.
  2. Steuerberatung auf dem Vormarsch
    Die Komplexität internationaler Steuerregelungen, insbesondere durch die globale Mindestbesteuerung, sorgt für stabile Aufträge. Deloitte investiert stark in Technologie und neue Teams, um diesem wachsenden Bedarf gerecht zu werden. Mit einem Plus von 13 Prozent zeigt sich hier ein klarer Vorsprung gegenüber PwC, das lediglich sieben Prozent Wachstum in diesem Bereich verzeichnete.
  3. Managed  Services als Zukunftsmodell
    Die Übernahme standardisierter Prozesse, wie Steuererklärungen oder IT-Dienstleistungen, entwickelt sich zu einem stabilen Wachstumsfeld. Deloitte und PwC erweitern ihr Portfolio kontinuierlich, um diesem Bedarf gerecht zu werden.

 

Personalausbau als zentrale Säule

Der Wettbewerb erfordert nicht nur innovative Dienstleistungen, sondern auch eine stetige Verstärkung der Teams. Deloitte konnte im letzten Jahr 1.200 neue Mitarbeitende einstellen, während PwC mit 900 Neueinstellungen ebenfalls auf Wachstum setzt. Beide Unternehmen planen, diese Zahlen im laufenden Geschäftsjahr zu wiederholen, um ihre Kapazitäten zu stärken und auf die steigende Nachfrage zu reagieren.

 

Perspektiven für den Markt

Mit diesen Entwicklungen zeigt sich deutlich, dass Deloitte nicht nur erfolgreich wächst, sondern auch strategisch wichtige Marktsegmente besetzt. Sollte KPMG im Dezember keine überraschend starken Zahlen präsentieren, könnte sich die Marktposition von Deloitte weiter festigen – ein Prestigegewinn in einem hart umkämpften Marktumfeld. PwC bleibt zwar Marktführer, wird jedoch im Beratungsbereich seine Position stärken müssen, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben.

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