Wirtschaftsprüfer trotzen der Konjunkturkrise: Big Four setzen weiter auf Wachstum

22.12.2024
22.12.2024
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Unbeeindruckt von der wirtschaftlichen Flaute verzeichnen die führenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ein solides Wachstum. Besonders KPMG und Deloitte stechen mit robusten Ergebnissen hervor und machen Consulting zum Treiber ihrer Expansion.

Solides Wachstum trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten

Die führenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in Deutschland trotzen der Konjunkturkrise und wachsen weiter. Besonders KPMG und Deloitte konnten ihre Gesamtleistung im Geschäftsjahr 2023/24 signifikant steigern. Während KPMG mit einem Plus von fast zehn Prozent auf 2,61 Milliarden Euro wuchs, zog Deloitte erstmals knapp an KPMG vorbei und verzeichnete eine Gesamtleistung von 2,65 Milliarden Euro.

Die Branche insgesamt zeigt sich stabil: Laut einer Umfrage von Lünendonk & Hossenfelder wird die Prüferbranche auch 2025 ein Wachstum von über sechs Prozent erzielen. Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter des Marktforschungsunternehmens, betont: „Wirtschaftsprüfern haben Konjunkturdellen selten geschadet.“ Insbesondere die Pflicht zur Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten erweist sich als Umsatztreiber.

 

Beratungsdienstleistungen als Umsatzmotor

Während das traditionelle Kerngeschäft der Abschlussprüfungen stabil bleibt, hat sich das Beratungssegment bei den „Big Four“ längst zum zentralen Wachstumstreiber entwickelt. Deloitte und KPMG erwirtschaften mittlerweile bis zu 75 Prozent ihres Umsatzes mit Managementberatung, Steuerberatung und Rechtsdienstleistungen. Beide Unternehmen verzeichneten in ihren Consultingsparten Zuwächse von rund zehn Prozent – und das trotz eines schwierigen Umfelds, in dem viele Unternehmen ihre Beraterbudgets gekürzt haben.

PwC hingegen, der Marktführer in Deutschland, musste im vergangenen Jahr in seiner Consultingsparte einen Rückgang von zwei Prozent hinnehmen. Dennoch blickt PwC optimistisch ins Jahr 2025 und plant eine Rückkehr auf Wachstumskurs.

 

Deloitte auf Expansionskurs – KPMG bleibt stabil

Besonders bemerkenswert ist das anhaltend dynamische Wachstum von Deloitte. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre steigerte Deloitte seine Gesamtleistung um 52 Prozent und etablierte sich als ernstzunehmender Wettbewerber innerhalb der Big Four. Dieses Wachstum ist vor allem auf den Ausbau des Beratungssegments zurückzuführen, der Deloitte eine neue Marktposition verschafft hat.

KPMG konnte mit einem jährlichen Wachstum von neun bis zehn Prozent ebenfalls überzeugen und hält an seiner Strategie fest, die auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Regulatorik setzt. KPMG-Deutschlandchef Mattias Schmelzer zeigt sich optimistisch. Der Fokus auf Transformation und Business Performance werde auch in einem herausfordernden Umfeld weiterhin von Kunden nachgefragt.

 

Internationale Expansion: KPMG auf dem Vormarsch

Auch auf globaler Ebene konnte KPMG punkten. Mit einem Umsatzwachstum von 5,1 Prozent auf 38 Milliarden Dollar erzielte das Unternehmen das stärkste Wachstum innerhalb der Big Four. Deloitte bleibt jedoch unangefochtener Weltmarktführer mit einem globalen Umsatz von 67 Milliarden Dollar, gefolgt von PwC und EY mit 55 Milliarden bzw. 51 Milliarden Dollar.

Die starke internationale Präsenz unterstreicht die Relevanz der Big Four in einer globalisierten Wirtschaftswelt. Besonders KPMG profitiert von seiner Strategie, Innovationen in den Bereichen Technologie und Nachhaltigkeit voranzutreiben.

 

Fazit: Stabilität und Wachstum in herausfordernden Zeiten

Die Big Four bleiben ein Garant für Stabilität und Wachstum – auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Mit einem klaren Fokus auf Beratung und Digitalisierung behaupten sie ihre Position als unverzichtbare Partner für Unternehmen weltweit. Deloitte und KPMG setzen dabei neue Maßstäbe, während PwC und EY aufholen. Die Prüferbranche zeigt: Krisen bieten auch Chancen – und die Big Four sind bestens darauf vorbereitet, diese zu nutzen.

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