KI in der Steuerberatung: Zwischen Sorge und Chance

29.05.2023
29.05.2023
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In der Ära der digitalen Transformation steht die Steuerberaterbranche vor einer wegweisenden Herausforderung: dem Aufstieg und der Integration Künstlicher Intelligenz (KI) in den Arbeitsalltag. Insbesondere seit der erfolgreichen Bewältigung steuerfachlicher Prüfungsaufgaben durch ChatGPT wird deutlich, dass KI nicht nur eine Hilfsfunktion innehat, sondern potenziell auch tiefgreifende Veränderungen in der Branche mit sich bringt. Ein kurzer Einblick in die Branche zeigt jedoch, dass trotz potenzieller Sorgen die Chancen und Vorteile, die KI-Tools wie ChatGPT bieten, im Vordergrund stehen.

Die Leistungsfähigkeit von KI in der Prüfung

Die Nachricht, dass ChatGPT, ein Produkt von OpenAI, steuerfachliche Prüfungsaufgaben erfolgreich bestanden hat, sorgte für Aufsehen. Taxy.io, ein Unternehmen im Bereich Tax-Tech, untersuchte die Fähigkeiten von ChatGPT und stellte fest, dass insbesondere das Modell GPT-4 erheblich leistungsfähiger ist als seine Vorgänger. Diese Entwicklung zeigt, dass KI-Systeme bereits heute in der Lage sind, komplexe steuerliche Fragestellungen zu bearbeiten, wenngleich Experten darauf hinweisen, dass die Antworten von KI-Systemen nicht immer auf Fakten basieren müssen.

Anwendungsbereiche und Entwicklungsperspektiven

Für Steuerkanzleien eröffnet der Einsatz von KI neue Möglichkeiten, die von der Automatisierung routinemäßiger Recherchearbeiten bis hin zur Unterstützung bei der individuellen Mandantenberatung reichen. Taxy.io arbeitet an einem spezialisierten TaxGPT-Modell, das auf Verlagsdatenbanken und kanzleieigenen Dokumenten basiert, um fundierte Antworten mit Quellennachweisen zu liefern. Dies könnte die Effizienz in Kanzleien erheblich steigern und gleichzeitig mehr Raum für die proaktive Beratung von Mandanten schaffen.

Herausforderungen und Anpassungsbedarf

Trotz der beeindruckenden Fortschritte in der KI-Technologie bleiben Herausforderungen bestehen. Einfache steuerliche Anfragen könnten zunehmend von Mandanten selbst, mithilfe von KI-Tools, bearbeitet werden, was die Rolle des Steuerberaters in bestimmten Bereichen verändert. Steuerberaterin Carolin Miebach betont jedoch, dass die menschliche Komponente und das Verständnis für die individuellen Bedürfnisse der Mandanten unersetzlich sind. Sie sieht in der Weiterentwicklung der Mitarbeiter hinsichtlich des KI-Einsatzes eine entscheidende Zukunftsaufgabe.

Die Branche bleibt gelassen

Trotz potenzieller Konkurrenz durch KI bleibt die Stimmung in der Steuerberaterbranche überwiegend positiv. Viele sehen in KI ein mächtiges Werkzeug, das die Qualität der Beratung verbessern und Routineaufgaben erleichtern kann. Dirk Wendl, ein Pionier der Automatisierung in der Steuerberatung, sieht in KI vor allem eine Unterstützung für standardisierte Aufgaben und weniger eine Bedrohung für komplexe steuerliche Beratungen.

Fazit:

KI als Chance begreifenDie Integration von KI in die Steuerberatung stellt eine bedeutende Chance dar, Prozesse zu optimieren und die Beratungsqualität zu steigern. Während die Technologie einfache Aufgaben übernehmen kann, bleibt die Expertise und das menschliche Urteilsvermögen der Steuerberater für die Lösung komplexer und individueller Fragestellungen unverzichtbar. Die Branche ist aufgefordert, sich aktiv mit den neuen Technologien auseinanderzusetzen und sie als Werkzeuge zu begreifen, die den Berufsstand bereichern und weiterentwickeln können.

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