Strategieerfolg bei Generali: Donnets Plan setzt sich gegen nationale Interessen durch

Der Versicherungsvorstand gewinnt den Machtkampf um die Zukunftsausrichtung des Konzerns gegen regierungsnahe Großaktionäre.
Aktionärsvotum mit geopolitischer Dimension
Mit 52,38% der Stimmen haben die Generali-Aktionäre für die von Hauptanteilseigner Mediobanca (13%) unterstützte Managementliste votiert. Der CEO Philippe Donnet und Chairman Andrea Sironi können ihre Positionen behalten und das umstrittene Asset-Management-Joint-Venture mit dem französischen Finanzinstitut Natixis vorantreiben.
Die oppositionellen Aktionäre um den römischen Unternehmer Francesco Caltagirone (6,9%) und die Del-Vecchio-Holding Delfin (9,9%) erhielten trotz überraschender Unterstützung durch Unicredit (6,7%) nur 36,85% Zustimmung. Das neue Verwaltungsgremium wird damit von zehn Mediobanca-Vertretern und drei Caltagirone-Nominierten besetzt.
Teil eines größeren Finanzschachspiels
Der Generali-Konflikt ist eng verknüpft mit dem größeren Machtpoker in der italienischen Finanzbranche. Die rechte Regierung unter Giorgia Meloni, Caltagirone und Delfin unterstützen parallel das Übernahmeangebot der einstigen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) für Mediobanca – mit dem Ziel, neben Unicredit und Intesa Sanpaolo eine dritte nationale Finanzgruppe zu etablieren.
Beide Akteure halten zusammen fast 18% an MPS und über 27% an Mediobanca. Der Mediobanca-Chef Alberto Nagel lehnt die Offerte allerdings als wirtschaftlich unsinnig und wertvernichtend ab – eine Position, die durch den Abstimmungserfolg bei Generali nun gestärkt wurde.