Return-on-Investment-Analyse: Internationale Studierende generieren signifikanten fiskalischen Überschuss

Laut IW-Studie erzeugt jeder Jahrgang internationaler Studierender einen erheblichen Nettogewinn für die öffentlichen Haushalte – der aktuelle Anfängerjahrgang wird voraussichtlich 15,5 Milliarden Euro mehr einzahlen als in Anspruch nehmen.
Hohe Rendite trotz gebührenfreier Bildung
Die rund 80.000 internationalen Studienanfänger des Jahrgangs 2022 werden im Lebensverlauf knapp 15,5 Milliarden Euro mehr an Steuern und Abgaben zahlen, als sie an staatlichen Leistungen beziehen. IW-Direktor Prof. Dr. Michael Hüther betont: "Investitionen in internationale Studierende stärken die Fachkräftebasis und sind aus Sicht der öffentlichen Hand hochrentabel."
Schnelle Amortisation der Bildungsinvestitionen
Bei einer realistischen Bleibequote von 40 Prozent amortisieren sich die hochschulischen Ausbildungskosten bereits drei Jahre nach Studienabschluss. Die fiskalischen Nettoeffekte variieren je nach Verbleibsrate:
- 30% Bleibequote: 7,4 Milliarden Euro Überschuss
- 40% Bleibequote: 15,5 Milliarden Euro Überschuss
- 50% Bleibequote: 26 Milliarden Euro Überschuss
Attraktiver Bildungsstandort mit hoher Haltefähigkeit
Deutschland ist das wichtigste nicht-englischsprachige Zielland mit aktuell etwa 405.000 internationalen Studierenden. Mit 45% weist Deutschland gemeinsam mit Kanada laut OECD die höchste faktische Bleibequote zehn Jahre nach Studienbeginn auf.
Um dieses Potenzial optimal zu nutzen, empfiehlt DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee attraktive Stipendienprogramme und eine engere Kooperation zwischen Hochschulen, Unternehmen und Politik zur verbesserten Arbeitsmarktintegration internationaler Absolventen.