Hengeler Mueller strukturiert Blockchain-Premiere: NRW.Bank emittiert erstes eWpG-Kryptowertpapier

Die Großkanzlei begleitet die wegweisende 100-Millionen-Euro-Transaktion und etabliert neue Standards im digitalen Kapitalmarktrecht.
Pionierleistung im digitalen Wertpapierrecht
Die NRW.Bank Anstalt des öffentlichen Rechts hat eine Marktpremiere vollzogen: Als erste öffentlich-rechtliche Anstalt begibt sie ein Kryptowertpapier nach dem Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG). Das Emissionsvolumen von 100 Millionen Euro, kombiniert mit einer zweijährigen Laufzeit bis 9. Juli 2027 und einer Verzinsung von 2,160 Prozent, markiert einen Meilenstein in der Digitalisierung des deutschen Kapitalmarkts.
Komplexe Konsortialstruktur erfordert innovative Rechtsberatung
Ein dreigliedriges Bankenkonsortium orchestrierte die technologisch anspruchsvolle Emission: DekaBank Deutsche Girozentrale, Deutsche Bank AG und DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main, teilten sich die Platzierungsverantwortung. Die DZ BANK AG übernahm zusätzlich die Funktion der sammeleingetragenen Inhaberin, während Cashlink Technologies GmbH als spezialisierter Kryptowertpapierregisterführer fungiert. Diese vielschichtige Struktur erforderte umfassende regulatorische und zivilrechtliche Expertise, die Hengeler Mueller dem Bankenkonsortium zur Verfügung stellte. Die Kanzlei navigierte durch die komplexen Anforderungen des eWpG und etablierte damit neue Branchenstandards für Blockchain-basierte Finanzierungsinstrumente.
Rechtliche Innovationen im Spannungsfeld von Technologie und Regulierung
Die Transaktion demonstriert die praktische Anwendbarkeit des 2021 in Kraft getretenen eWpG und dessen Potenzial zur Effizienzsteigerung im Wertpapierhandel. Durch die Blockchain-Implementierung werden traditionelle Clearingprozesse digitalisiert und Transaktionskosten reduziert, während gleichzeitig höchste Rechtssicherheit gewährleistet bleibt. Für Rechtsanwälte und Compliance-Verantwortliche in Finanzinstituten etabliert diese Pionierarbeit wichtige Präzedenzfälle für künftige eWpG-Transaktionen und verdeutlicht die wachsende Bedeutung digitaler Wertpapierkompetenzen im Beratungsportfolio.