Frankfurt etabliert Commercial Court für internationale Streitigkeiten

03.01.2025
03.01.2025
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Ab Sommer 2025 sollen in Frankfurt Rechtsstreitigkeiten auf Englisch verhandelt werden – ein bedeutender Schritt zur Stärkung Deutschlands als Gerichtsstandort.

Frankfurt setzt neue Maßstäbe für internationale Handelsstreitigkeiten

Das Oberlandesgericht Frankfurt plant ab Juli 2025 die Einführung eines Commercial Courts, der internationale Streitigkeiten im Wirtschafts- und Handelsrecht in englischer Sprache verhandeln wird. Dieses neue Angebot soll vor allem Unternehmen eine attraktive Alternative zu Schiedsgerichten bieten und den Gerichtsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb stärken.

Grundlage: Justizstandort-Stärkungsgesetz

Die Einrichtung solcher Gerichte wird durch das auf Bundesebene verabschiedete Justizstandort-Stärkungsgesetz ermöglicht. Hessen gehört zu den ersten Bundesländern, die das Gesetz auf Landesebene umsetzen wollen. Alexander Seitz, Präsident des Oberlandesgerichts Frankfurt, betonte die Bedeutung dieser Neuerung: Der Commercial Court würde dazu beitragen, Frankfurt als internationalen Gerichtsstandort weiter zu etablieren.

Bereits 2018 hatte das Landgericht Frankfurt eine Kammer für internationale Handelssachen eingerichtet, die mündliche Verhandlungen in englischer Sprache ermöglicht. Mit dem neuen Commercial Court soll dieses Angebot nun ausgebaut und auf höhere Instanzen ausgeweitet werden.

Vorteile für Unternehmen

Das Ziel ist klar: Unternehmen sollen durch vereinfachte Verfahrensabläufe und die Möglichkeit, Prozesse in englischer Sprache zu führen, verstärkt nach Frankfurt gelockt werden. Gerade für den internationalen Finanzplatz Frankfurt, der Sitz zahlreicher global agierender Unternehmen ist, schafft der Commercial Court eine entscheidende Alternative zu Schiedsgerichten.

Digitalisierung am Oberlandesgericht Frankfurt

Neben dem neuen Gericht setzt das Oberlandesgericht Frankfurt auch auf Digitalisierung. Ab 2025 wird die elektronische Akte im Strafrecht getestet. Im Zivil- und Familienrecht ist die digitale Akte nach einer eineinhalbjährigen Testphase ab dem Jahreswechsel bereits unverzichtbar geworden. Obwohl weiterhin Optimierungsbedarf besteht, betont Gerichtspräsident Seitz. Viele Abläufe hätten sich zwischenzeitlich eingespielt.

Fazit: Frankfurt als Vorreiter für moderne Justiz

Mit der Einführung des Commercial Courts und der weiteren Digitalisierung von Gerichtsprozessen positioniert sich Frankfurt nicht nur als internationaler Finanzplatz, sondern auch als attraktiver Gerichtsstandort für komplexe Handels- und Wirtschaftsstreitigkeiten. Diese Maßnahmen setzen ein klares Signal, dass Deutschland bereit ist, seine Rolle im internationalen Rechtssystem auszubauen.

 

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