Datenkompetenz als Karrieretreiber: Business-Schools schließen digitale Bildungslücken

22.11.2024
22.11.2024
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Angesichts wachsender Anforderungen an Führungskräfte setzen deutsche und internationale Business-Schools auf die Verbindung von Managementfähigkeiten und Expertise in Künstlicher Intelligenz.

Steigende Nachfrage nach digitaler Kompetenz in Führungspositionen

Die Anforderungen an Führungskräfte verändern sich rasant. Neben klassischen Kompetenzen wie wirtschaftlichem Weitblick und Führungsstärke wird zunehmend ein solides Verständnis für Daten und Künstliche Intelligenz (KI) gefordert. Laut dem Frankfurter Headhunter Kaan Bludau registrieren Unternehmen auf allen Ebenen einen erhöhten Bedarf an Managern mit dezidierter KI-Expertise. Doch genau diese Kandidaten sind in Deutschland selten zu finden.

Die Ursache liegt in der Ausbildung: Traditionelle betriebswirtschaftliche Studiengänge legen wenig Fokus auf Technologien wie Machine Learning oder Data Science, während technische Studiengänge Führungsfähigkeiten oft nur oberflächlich vermitteln.

Business-Schools reagieren auf den Bedarf

Angesehene deutsche Business-Schools wie die Frankfurt School of Finance, die Mannheim Business School, die WHU Otto Beisheim School of Management und die European School of Management and Technology (ESMT) in Berlin reagieren auf diese Lücke. Sie bieten Studiengänge an, die Management mit Datenanalyse und KI verbinden.

An der ESMT beispielsweise wurde der internationale Master in Analytics and Artificial Intelligence (MAAI) ins Leben gerufen. Ziel des Programms ist es, Studierende mit technischer Affinität dazu zu befähigen, datenbasierte Entscheidungen zu treffen und diese effektiv im Unternehmensumfeld zu kommunizieren. Neben technischen Grundlagen erlernen die Studierenden Managementkompetenzen und wenden diese in Praxisprojekten bei Partnerunternehmen wie Amazon, Google und Tesla an.

Die Rolle von Daten-Dolmetschern im Management

Die WHU verfolgt mit ihrem neuen Master in Business Analytics ein ähnliches Ziel. Laut Professor Arne Strauss, akademischer Leiter des Programms, suchen Unternehmen händeringend nach Führungskräften, die nicht nur betriebswirtschaftlich versiert sind, sondern auch Algorithmen verstehen und auf Augenhöhe mit Technikexperten über Datenanalyse sprechen können. Das Programm startet im Januar 2025 und richtet sich an die nächste Generation von datengetriebenen Managern.

Hohe Studiengebühren und internationale Zielgruppen

Studiengänge wie der MAAI an der ESMT oder das Programm an der WHU sind mit Gebühren von 30.000 bis 40.000 Euro nicht für jeden erschwinglich. Ein Großteil der Studierenden stammt daher aus dem Ausland. Berufsbegleitende Studiengänge, wie sie etwa in Mannheim oder Frankfurt angeboten werden, richten sich hingegen verstärkt an Berufstätige aus dem deutschen Mittelstand.

Für international ausgerichtete Karrieren bieten auch europäische Business-Schools wie ESSEC, EDHEC, die IE Business School oder die London Business School Programme an, die Management mit MINT-Kompetenzen verbinden. In den USA erleben Studiengänge mit solchen Schwerpunkten seit Jahren einen Boom, da internationale Absolventen durch spezielle Visaregelungen länger im Land arbeiten können.

Zukunftsperspektiven für datengetriebene Führungskräfte

Headhunter Bludau sieht insbesondere im Ausland gute Aufstiegschancen für Führungskräfte mit KI- und Datenkompetenz. Deutsche Unternehmen agierten oft noch zu zögerlich in der digitalen Transformation und schafften nur selten dedizierte Positionen wie Chief Artificial Intelligence and Data Officer. Langfristig, so Bludau, werde umfassende Datenkompetenz jedoch ein fester Bestandteil der C-Level-Profile werden.

 

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