Sichtbarkeit im Studium: Wie Sie erfolgreich Kontakte zu Professoren knüpfen

Ein guter Draht zu Lehrenden bringt mehr als nur Pluspunkte: Praktika, Empfehlungen und spannende Projekte warten auf aktive Studierende. Doch wie gelingt der Einstieg in den Kontakt?
Scheu überwinden und aktiv sein
Große Vorlesungen mit hunderten Teilnehmenden lassen viele Studierende zögern, sich aktiv einzubringen. Doch genau hier liegt der Schlüssel: „Die meisten unterschätzen das Interesse der Lehrenden an einer fachlichen Diskussion mit den Studierenden“, sagt Prof. Dr. Tobias Helms von der Universität Marburg. Er rät, sich durch gezielte Fragen oder Beiträge in Vorlesungen bemerkbar zu machen. Selbst in einer mittelgroßen Fakultät wie Marburg mit bis zu 250 Erstsemestern bleibt dies nicht unbemerkt.
Interesse zeigen – nicht nur in Vorlesungen
Neben dem Engagement in Lehrveranstaltungen bieten sich viele weitere Gelegenheiten, um mit Dozierenden ins Gespräch zu kommen. „Man kann zum Beispiel in den Vorlesungen auf Fragen der Dozierenden antworten, sich an Diskussionen beteiligen oder in Pausen oder nach der Veranstaltung auf den Professor zugehen, um eine Frage zu klären oder kurz über einen speziellen Aspekt der Vorlesung zu sprechen“, erklärt Prof. Dr. Christian Tietje von der Universität Halle. Veranstaltungen außerhalb des regulären Curriculums, wie inspirierende Vorträge oder lebhafte Diskussionsrunden, bieten ideale Gelegenheiten, um aktiv auf Dozierende zuzugehen und wertvolle Verbindungen zu knüpfen.
Lisa Merk von der Fachschaft Jura in Mainz betont zudem den Wert von Fachschaftsveranstaltungen: „Wir wollen, dass sich unsere Studierenden gut mit den Professoren verstehen. Denn wenn die Lehrenden merken, dass die Studierenden echtes Interesse zeigen, gestalten sie ihre Vorlesungen auch interessanter.“
Interesse als Schlüssel – nicht Einschleimen
Ehrliches Interesse an juristischen Themen wird von Lehrenden geschätzt, während rein strategisches Vorgehen oft durchschaut wird. „Wer sich nur fragt, was ihm der nähere Kontakt zu einem Lehrenden bringen soll, kann es gleich bleiben lassen“, betont Tietje. Vielmehr geht es darum, Teil der universitären Gemeinschaft zu werden, die aus Studierenden und Lehrpersonal besteht.
Gute soziale Beziehungen zu Professoren schaffen nicht nur Möglichkeiten wie Praktika oder Stellen als studentische Hilfskraft, sondern verbessern auch das Lernumfeld. Ein motivierendes Klima ist eine Win-win-Situation – für Studierende und Lehrende gleichermaßen.
Fazit: Aktivität schafft Chancen
Ob in der Vorlesung, bei Veranstaltungen oder in Sprechstunden – wer die eigene Scheu ablegt und aktiv Interesse zeigt, kann wertvolle Kontakte knüpfen. Diese eröffnen nicht nur berufliche Perspektiven, sondern tragen auch zu einem angenehmen und inspirierenden Studienerlebnis bei.