Sammelklage gegen Apple: 95 Millionen US-Dollar wegen unerwünschtem Siri-Mithören

Apple einigt sich in einer Sammelklage auf eine Zahlung von 95 Millionen US-Dollar wegen ungewollter Aufzeichnungen durch Siri. Doch wer profitiert wirklich davon?
Hintergrund und Verlauf der Klage
Apple hat eine seit Jahren laufende Sammelklage wegen unerwünschter Aufzeichnungen durch Siri beigelegt. Das Unternehmen einigte sich auf eine Zahlung von insgesamt 95 Millionen US-Dollar, wie das Bundesgericht in Oakland, Kalifornien, entschied. Der Streitpunkt: Siri hatte im Zeitraum von 2014 bis 2024 offenbar regelmäßig ungewollt private Gespräche aufgezeichnet, die teilweise zum Training von KI-Modellen verwendet wurden. Trotz der Einigung gibt es kein Schuldeingeständnis seitens Apple.
Verteilung der Entschädigung
Die Entschädigungssumme wird größtenteils für Anwaltskosten verwendet. Von den 95 Millionen US-Dollar sollen bis zu 29,6 Millionen an die juristischen Vertreter fließen. Betroffene Siri-Nutzer, die zwischen dem 17. September 2014 und dem 31. Dezember 2024 ein Siri-fähiges Gerät besaßen, könnten maximal 20 US-Dollar pro Gerät erhalten – die tatsächliche Auszahlungssumme könnte jedoch geringer ausfallen.
Kritik und weitere Vorwürfe
Die Klage umfasst den Vorwurf, dass Apple private Gespräche mithörte und möglicherweise sogar an Dritte weitergab, was jedoch nicht nachgewiesen wurde. Einige Nutzer hatten berichtet, nach privaten Gesprächen passende Werbung gesehen zu haben. Seit 2019 hat Apple eine Opt-In-Funktion eingeführt, mit der Nutzer ausdrücklich zustimmen können, dass ihre Sprachdaten zur Verbesserung von Siri genutzt werden.
Vergleich mit anderen Fällen
Die 95-Millionen-Dollar-Strafe fällt im Vergleich zu anderen Sammelklagen gegen Apple relativ gering aus. Beispielsweise musste das Unternehmen in Fällen zu Hardware-Fehlern bereits deutlich höhere Summen entrichten. Für Apple, das laut aktuellen Geschäftszahlen innerhalb von neun Stunden einen ähnlichen Gewinn erwirtschaftet, bleibt die Zahlung finanziell überschaubar.
Blick nach vorn
Die Einigung beendet zwar die Klage gegen Apple, doch ähnliche Vorwürfe laufen weiterhin, etwa gegen Google im Zusammenhang mit seinem Sprachassistenten. Die Debatte um Datenschutz und die Nutzung von Sprachdaten wird für Technologieunternehmen und Nutzer gleichermaßen relevant bleiben.