Rechtsdigitalisierung 4.0: Beck investiert strategisch in europäische KI-Lösung

28.04.2025
28.04.2025
4 Minuten
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Der traditionsreiche Verlagsriese C.H. Beck treibt die digitale Transformation des Rechtswesens mit einer substanziellen Kapitalinvestition in ein führendes Legal-Tech-Unternehmen voran.

Millionenschwere Wachstumsfinanzierung für KI-gestützte Rechtslösungen

Eine bemerkenswerte Kapitalpartnerschaft hat sich am europäischen Legal-Tech-Markt formiert: Der juristische Fachverlag C.H.Beck führt eine Finanzierungsrunde über 80,7 Millionen Euro für die Noxtua SE (vormals Xayn) an. Das Berliner Technologieunternehmen, das auf juristische Künstliche Intelligenz spezialisiert ist, gewinnt damit nicht nur Kapital, sondern auch Zugang zu einem der umfangreichsten Rechtsarchive im deutschsprachigen Raum.

An der Investitionsrunde beteiligen sich zudem die Großkanzleien CMS und Dentons sowie Northern Data, ein Spezialist für Hochleistungsrechnerinfrastruktur. Diese Kombination vereint juristisches Fachwissen mit technologischer Implementierungskompetenz.

Symbiose aus akademischer Forschung und praxisnaher Anwendung

Die Technologiebasis von Noxtua entstammt Forschungsarbeiten der Universität Oxford und des Imperial College London aus dem Jahr 2017. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskanzlei CMS wurde die ursprüngliche Technologie für die praktische Rechtsanwendung optimiert und auf die spezifischen Anforderungen des juristischen Arbeitsalltags ausgerichtet.

Compliance-konforme Automatisierung juristischer Kernprozesse

Das daraus resultierende Produkt Beck-Noxtua verspricht eine vollständige Einhaltung berufsrechtlicher Vorgaben, einschließlich der strikten Anforderungen an die anwaltliche Verschwiegenheit nach § 203 StGB und § 43 eBRAO. Dies ermöglicht Rechtsanwendern die uneingeschränkte Nutzung der KI-gestützten Dokumentenerstellung und -prüfung ohne vorherige Anonymisierung vertraulicher Informationen.

Digitale Souveränität als strategisches Ziel

Die Investition geht über rein kommerzielle Beweggründe hinaus und adressiert die strategische Notwendigkeit technologischer Unabhängigkeit im europäischen Rechtsmarkt, wie Dr. Leif-Nissen Lundbæk, Geschäftsführer von Noxtua, betont. Die Partnerschaft zielt darauf ab, eine europäische Alternative zu den dominierenden US-amerikanischen KI-Systemen zu etablieren und den spezifischen regulatorischen Anforderungen des europäischen Rechtsraums besser zu entsprechen.

Die Markteinführung des gemeinsamen Produkts Beck-Noxtua steht laut Unternehmensangaben unmittelbar bevor, ein konkretes Datum wurde jedoch noch nicht kommuniziert.

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