Nvidia auf Rekordkurs: Umsatz verdoppelt, Aktie so hoch wie noch nie

Der Chipriese Nvidia übertrifft erneut alle Erwartungen: Umsatz und Gewinn steigen massiv, die Aktie markiert neue Höchststände. Doch steigende Erwartungen und geopolitische Risiken setzen das Unternehmen unter Druck.
Umsatz- und Gewinnrekord beflügeln Nvidia
Nvidia, führend in der Entwicklung von Hochleistungschips für Künstliche Intelligenz (KI), meldet für das letzte Quartal beeindruckende Zahlen. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 94 Prozent auf 35 Milliarden Dollar – ein neuer Rekordwert. Auch der Gewinn verdoppelte sich auf 19 Milliarden Dollar, weit über den Prognosen der Analysten.
Gründer und CEO Jensen Huang sieht sich bestätigt: „Das KI-Zeitalter ist in vollem Gang. Regierungen weltweit erkennen die Bedeutung nationaler KI-Infrastrukturen.“ Die starke Nachfrage nach Nvidias Vorzeige-Chips „Hopper“ und „Blackwell“ untermauert diese Entwicklung.
Aktie erreicht Allzeithoch, Wachstum verlangsamt sich leicht
Am Donnerstag stieg die Nvidia-Aktie im US-Handel auf ein neues Allzeithoch von 152,89 Dollar, bevor sie ihre Gewinne leicht abgab. Damit hat sich der Aktienkurs seit Jahresbeginn verdreifacht. Dennoch zeigt die Marktreaktion, dass die Anleger zunehmend hohe Erwartungen haben.
Ein leichter Dämpfer: Das Wachstum verlangsamt sich. Während der Umsatz in den letzten fünf Quartalen jeweils mehr als verdoppelt wurde, liegt der Zuwachs nun knapp darunter. Für das laufende Quartal prognostiziert Nvidia ein Wachstum von 70 Prozent auf 37 Milliarden Dollar, was den Erwartungen der Analysten entspricht.
Herausforderungen: China, Zölle und Regulierung
Nvidias starke Marktposition zieht auch regulatorische Aufmerksamkeit auf sich. Sowohl die EU-Kommission als auch die US-Behörden prüfen mögliche wettbewerbswidrige Praktiken des Unternehmens, das mehr als 80 Prozent des KI-Chip-Marktes dominiert. Eine formelle Untersuchung gibt es jedoch bislang nicht.
Zusätzlich könnten US-Zölle auf Produkte aus China, die unter Präsident Donald Trump angekündigt wurden, Nvidias Lieferketten belasten. Da Nvidia keine eigenen Produktionsstätten betreibt, sondern Chips von Drittanbietern wie TSMC fertigen lässt, ist das Unternehmen besonders anfällig für solche Handelshemmnisse.
Hoffnungsträger „Blackwell“
Die Markteinführung des neuen Superchips „Blackwell“ soll Nvidias Wachstum weiter antreiben. Laut Finanzchefin Colette Kress übertreffen die bisherigen Verkäufe die Prognosen: Bislang wurden 13.000 Einheiten ausgeliefert, und die Nachfrage übersteigt weiterhin das Angebot.
„Blackwell“ rechnet bis zu 30-mal schneller als das Vorgängermodell „Hopper“ und ist damit essenziell für KI-Anwendungen. Produktionsprobleme und Berichte über Überhitzung sorgten jedoch kürzlich für Unruhe an den Märkten. Analysten warnen zudem vor möglichen Lieferengpässen bei TSMC, was Nvidias Produktionskapazität weiter einschränken könnte.
Starke Nachfrage aus Rechenzentren treibt das Geschäft
Der Großteil von Nvidias Umsatz kommt inzwischen aus dem Geschäft mit Rechenzentren. Im letzten Quartal stieg der Umsatz in diesem Segment um 112 Prozent auf 30 Milliarden Dollar – ein neuer Höchstwert.
Führende Technologieunternehmen wie Google, Microsoft und Meta setzen Nvidias Chips für KI-Anwendungen ein. Auch Start-ups wie OpenAI und xAI von Elon Musk zählen zu den Kunden. Diese starke Nachfrage unterstreicht Nvidias Schlüsselrolle in der KI-Industrie.
Fazit: Nvidia bleibt Leitfigur der KI-Revolution
Mit den jüngsten Quartalszahlen und der Einführung von „Blackwell“ festigt Nvidia seine Position als führendes Unternehmen im KI-Zeitalter. Analysten wie Derren Nathan vom Finanzhaus Hargreaves Lansdown betonen, dass Nvidia mit neuen Kunden aus Europa und Asien – darunter Softbank und die dänische Regierung – weiteres Wachstumspotenzial erschließt.
Die beeindruckende Gewinnmarge von über 70 Prozent macht Nvidia zum Maßstab in der Branche. Doch geopolitische Risiken und regulatorische Herausforderungen könnten die zukünftige Entwicklung bremsen. Trotz dieser Unsicherheiten bleibt Nvidia der unangefochtene Gewinner der KI-Revolution.