Neura Robotics sichert sich 120 Millionen Euro – Europas Antwort auf die Roboter-Elite?

Das deutsche Start-up Neura Robotics hat in einer Series-B-Finanzierung 120 Millionen Euro eingesammelt. Mit vollen Auftragsbüchern und einer Produktionsverlagerung nach Deutschland will das Unternehmen die Technologieführer aus den USA und China herausfordern.
Investoren setzen auf kognitive Robotik
Neura Robotics aus Metzingen hat sein Geschäft durch eine starke Series-B-Finanzierungsrunde einen Schritt vorangebracht: Das Unternehmen konnte 120 Millionen Euro einwerben. Die Mittel sollen dazu beitragen, die ambitionierten Pläne von CEO David Reger – eine kognitive und humanoide Robotik „Made in Germany“ – weiter voranzutreiben.
Die Finanzierungsrunde wurde von Lingotto Investment Management angeführt. Weitere Investoren sind unter anderem Bluecrest Capital Management, Interalpen Partners, Vsquared Ventures, Delta Electronics, C4 Ventures sowie Unternehmensgründer David Reger selbst.
Strategischer Fokus: Deutschland als Produktionsstandort
Neura Robotics hat sich bewusst für eine Verlagerung der Produktion von China nach Deutschland entschieden. Laut Reger sei das Qualitätssiegel „Made in Germany“ ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Das Unternehmen sieht sich als europäische Antwort auf die etablierten Roboterhersteller aus den USA und China und strebt eine führende Position in der globalen Robotikindustrie an.
„Das Marktpotenzial der kognitiven Robotik ist größer als das des Smartphones“, erklärt Reger. Seine Einschätzung: Die Verbindung von Künstlicher Intelligenz und Robotik werde den weltweit größten Technologiemarkt der Zukunft erschließen.
Auftragsbestand von einer Milliarde Euro
Die Nachfrage nach den innovativen Robotern des Unternehmens ist hoch: Der aktuelle Auftragsbestand beträgt rund eine Milliarde Euro. Um diesen Produktionshochlauf zu bewältigen, wurde die Zahl der Mitarbeiter auf über 300 erhöht.
Die Roboter von Neura Robotics besitzen eine KI-gestützte Sensortechnologie und können eigenständig Sprachen verstehen sowie mit Menschen interagieren. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich über Fertigung, Logistik und Gesundheitswesen. Besonders mit dem weltweit ersten kognitiven Cobot, einem kollaborativen Roboter für die direkte Zusammenarbeit mit Menschen, will das Unternehmen neue Maßstäbe setzen.
Europa als neuer Robotik-Hub?
Auch unabhängige Marktbeobachter sehen in der europäischen Robotik große Chancen. Mariolina Esposito, Vermögensverwalterin bei Eurizon Capital, betont: „Europa bildet die Speerspitze der Robotikentwicklung. Hier gibt es führende Ingenieure, eine große Tradition und Exzellenz im Bau mechanischer Produkte.“
Reger hat ehrgeizige Pläne: „Diesen Markt werden wir hier aus Europa gestalten und dominieren. Neura Robotics wird der starke Wirtschaftsmotor für Europa werden, der die Automobilindustrie einmal war.“
Fazit: Ein starkes Signal für Europas Robotikbranche
Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde und dem Fokus auf deutsche Produktionsqualität positioniert sich Neura Robotics als ernstzunehmender Herausforderer in der globalen Robotikindustrie. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob das Unternehmen seinen ambitionierten Kurs halten und sich gegen die dominierenden Akteure aus den USA und China behaupten kann.