Medienriese zieht gegen KI-Unternehmen ins Feld: Urheberrechtsstreit eskaliert

Ziff Davis, Herausgeber von PCMag und IGN, fordert Schadensersatz in Millionenhöhe von OpenAI wegen mutmaßlicher Kopie von Inhalten und systematischer Umgehung von Webcrawler-Sperren.
Millionenklage wegen Urheberrechtsverletzungen
Der US-Medienkonzern Ziff Davis hat eine Klage gegen OpenAI eingereicht und beschuldigt das Unternehmen, urheberrechtlich geschützte Inhalte ohne Erlaubnis zu nutzen. Laut New York Times wirft der Verlag dem KI-Unternehmen vor, exakte Kopien seiner Inhalte zu erstellen und die auf Webseiten festgelegten Zugangsbeschränkungen für Webcrawler ("robots.txt") bewusst zu ignorieren.
Die Klage zielt auf Strafzahlungen in Höhe von mehreren hundert Millionen Dollar ab. Ziff Davis, Betreiber von mehr als 45 digitalen Plattformen darunter bekannte Marken wie IGN, Eurogamer, PCMag und CNet, lädt andere betroffene Autoren und Unternehmen ein, sich dem Verfahren anzuschließen.
OpenAIs Berufung auf "Fair Use"
OpenAI verteidigt sich mit dem Argument, dass das Training seiner Modelle mit öffentlich zugänglichen Texten unter die "FairUse"-Doktrin des US-Urheberrechts falle. Diese Rechtsauffassung ist jedoch umstritten und wird nun gerichtlich geprüft werden müssen.
Teil einer größeren Klagewelle
Der Fall reiht sich in eine wachsende Zahl ähnlicher Klagen ein. In New York läuft bereits ein Verfahren der New York Times, dem sich prominente Autoren wie John Grisham und George R.R. Martin angeschlossen haben. Auch in Kanada und Indien sind juristische Auseinandersetzungen im Gang.
Während einige Verlage den Rechtsweg wählen, haben andere wie der Axel-Springer-Konzern Lizenzverträge in Millionenhöhe mit OpenAI abgeschlossen, die die Nutzung von Inhalten aus Publikationen wie BILD, Welt und Politico erlauben.