KI-generierte Bewerbungsfotos: Potenzielle Risiken für den Rekrutierungsprozess

Der Trend zu KI-generierten Bewerbungsfotos nimmt in sozialen Medien Fahrt auf – doch Personalexperten warnen vor negativen Konsequenzen und empfehlen authentischere Alternativen.
Erkennbarkeit und Authentizitätsmangel
Die künstliche Intelligenz hat das Bewerbungsfoto erreicht. Während Social-Media-Plattformen mit Werbung für kostengünstige KI-Bewerbungsfotos überschwemmt werden, raten Experten zur Vorsicht.
Recruiterin Melanie Trommer identifiziert ein Grundproblem: KI-generierte Bilder sind für erfahrene Personaler oft leicht zu erkennen. "Sie wirken zu perfekt, zu glatt", erklärt Trommer. Während marginale Anpassungen wie Hintergrundänderungen akzeptabel sind, werden umfassende KI-Manipulationen kritisch gesehen.
Besonders problematisch: Bilder, bei denen "die Person darauf kaum noch wiederzuerkennen ist." Dies kann im Vorstellungsgespräch zu einem Vertrauensbruch führen, wenn der Bewerber deutlich anders aussieht als auf dem Foto.
Internationale Unterschiede
Interessant ist der internationale Vergleich: Während Bewerbungsfotos in Deutschland noch üblich sind, gelten sie in den USA als "richtig verpönt", da sie unbewusste Vorurteile fördern können. Dennoch sieht Trommer Vorteile in Fotos, da Bewerbungen besser im Gedächtnis bleiben, wenn man sie mit einem visuellen Eindruck verbindet.
Alternative zu KI-Fotos
Professionelle Bewerbungsfotos müssen nicht teuer sein. Eigenständig erstellte Aufnahmen sind akzeptabel, wenn grundlegende Qualitätsstandards eingehalten werden:
- Neutrale Hintergründe
- Angemessene Beleuchtung
- Professionelle Kleidung
- Natürlicher Gesichtsausdruck
Fazit
Trotz der verlockenden Kostenersparnis überwiegen die potenziellen Nachteile KI-generierter Bewerbungsfotos. Für Bewerber empfiehlt sich weiterhin ein authentisches Foto, das nicht zwingend vom Fotografen stammen muss, aber die eigene Person realistisch darstellt.
Für Unternehmen wird die Fähigkeit, KI-generierte von authentischen Fotos zu unterscheiden, zunehmend relevant – der Fokus sollte jedoch stets auf den fachlichen Qualifikationen liegen.