Hardware-Revolution: OpenAI akquiriert Jony Ives KI-Startup für 6,5 Milliarden Dollar

25.05.2025
25.05.2025
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Die strategische Übernahme markiert OpenAIs Vorstoß in den Consumer-Hardware-Markt und könnte die Definition von KI-gesteuerten Geräten neu schreiben.

Milliardenschwere Akquisition transformiert OpenAIs Geschäftsmodell

OpenAI vollzieht mit der Übernahme des KI-Hardware-Startups io einen fundamentalen strategischen Wandel. Der 6,5 Milliarden Dollar schwere Aktiendeal – laut Bloomberg der größte Kauf in der OpenAI-Geschichte – bringt dem ChatGPT-Entwickler etwa 55 Hardware-Ingenieure, Software-Entwickler und Fertigungsexperten ins Unternehmen. Die für den Sommer erwartete Transaktion etabliert eine eigenständige Abteilung für KI-gesteuerte Geräteentwicklung und markiert OpenAIs Evolution vom Software- zum Hardware-Anbieter.

Designlegende kehrt zu technologischen Wurzeln zurück

Jony Ive, der als Chefdesigner Apples ikonische Ästhetik vom iPhone bis zum Apple Park prägte, führt sein 2024 gegründetes Startup io in die OpenAI-Familie. Das von ihm etablierte Designstudio LoveFrom bleibt unabhängig und übernimmt das Design für OpenAI und io, einschließlich der Software-Entwicklung. "Ich habe zunehmend das Gefühl, dass alles, was ich in den letzten 30 Jahren gelernt habe, mich an diesen Ort und in diesen Moment geführt hat", erklärte Ive die strategische Neuausrichtung.

Paradigmenwechsel jenseits traditioneller Interfaces

Die geplanten Geräte sollen grundlegend neue Interaktionsformen etablieren. OpenAI-CEO Sam Altman betont: "Wir befinden uns offensichtlich noch in der Terminal-Phase der KI-Interaktionen. Wir haben noch nicht herausgefunden, was das Äquivalent zur grafischen Benutzeroberfläche sein wird." Die Hardware werde nicht als Smartphone-Ersatz konzipiert, sondern als "gänzlich neue Art von Gerät" mit Fokus auf Sprach- oder Gestensteuerung.

Marktpositionierung im KI-Hardware-Segment

Die Kooperation erfolgt in einem Umfeld verstärkter KI-Hardware-Aktivitäten: Google präsentierte auf der I/O 2025 KI-gesteuerte Smart Glasses, während Metas Ray-Ban-Brillen bereits Verkaufserfolge verzeichnen. Altman verspricht ein Qualitätsniveau, "das es bei Consumer-Hardware noch nie gegeben hat", da KI "einen so großen Sprung nach vorn" darstelle, dass neue Computerformfaktoren erforderlich seien.

Strategische Implikationen für Apple

Die Transaktion stellt eine direkte Herausforderung für Apples Hardwareführerschaft dar. Ives Team – ergänzt durch ehemalige Apple-Führungskräfte wie Evans Hankey (bis 2023 Ives Nachfolger) und Tang Tan (bis 2024 verantwortlich für iPhone- und Apple Watch-Design) – entwickelt nun potenzielle Konkurrenzprodukte zu den Geräten, die sie selbst mitgestaltet haben. Die Apple-Aktie reagierte unmittelbar mit einem Rückgang von bis zu 2,3 Prozent, nachdem sie bereits 17 Prozent in diesem Jahr verloren hatte.

Transformative Technologievision

Die Partnerschaft zwischen Ive und Altman zielt auf die Schaffung einer neuen Gerätekategorie ab, die über etablierte Formfaktoren hinausgeht. "Die Produkte, die wir verwenden, um uns mit unvorstellbarer Technologie zu verbinden, sind Jahrzehnte alt", erläutert Ive die Notwendigkeit fundamentaler Innovation. Die Zusammenarbeit verspricht eine Produktfamilie, die KI-Potenziale durch neuartige Hardware-Design-Ansätze maximiert.