Deutsche Autohersteller leider unter geringer Nachfrage im schwierigen China-Markt

12.11.2024
12.11.2024
3 Minuten Lesezeit
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Schwächelnde Nachfrage und aggressive Konkurrenz im E-Auto-Segment setzen BMW und Mercedes-Benz in ihrem wichtigsten Markt China unter Druck. Während BMW trotz interner Probleme Erfolge mit neuen Elektro-Modellen verzeichnet, kämpft Mercedes weiterhin mit schwachem Absatz.

BMW und Mercedes-Benz kämpfen mit Absatzrückgang in China

Die deutschen Premiumhersteller BMW und Mercedes-Benz sehen sich in China, ihrem wichtigsten Absatzmarkt, mit massiven Herausforderungen konfrontiert. Neben einem generellen Nachfragerückgang für Luxusgüter setzen vor allem sinkende Verkäufe von Elektrofahrzeugen die beiden Automobilriesen stark unter Druck. Im dritten Quartal gingen die Auslieferungen von BMW in China gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 30 Prozent auf knapp 148.000 Fahrzeuge zurück, während Mercedes-Benz einen Rückgang von 13 Prozent auf 170.700 Fahrzeuge verzeichnete. Das "herausfordernde Marktumfeld" trifft die deutschen Hersteller härter als andere Regionen, wie die Unternehmen am Donnerstag erklärten.

Starke Konkurrenz und staatliche Förderungen für Elektroautos

Der Rückgang ist besonders gravierend im Segment der Elektrofahrzeuge, wo deutsche Marken zunehmend von günstigerer und besser positionierter chinesischer Konkurrenz abgehängt werden. Staatliche Kaufanreize sorgen in China für eine steigende Nachfrage nach E-Autos, doch profitieren davon hauptsächlich einheimische Hersteller wie BYD und internationale Mitbewerber wie Tesla. BYD konnte seine Verkaufszahlen im September um 45 Prozent auf rund 418.000 Fahrzeuge steigern, während Tesla mit einem Wachstum von 66 Prozent auf 72.000 verkaufte Autos in China ebenfalls neue Rekorde verzeichnete. Deutsche Hersteller verlieren zunehmend Marktanteile an die lokalen Anbieter, die mit kleineren und kostengünstigeren Modellen erfolgreich sind.

Interne Probleme bei BMW und Mercedes-Benz

Zu den externen Marktbedingungen kommen interne Herausforderungen hinzu. BMW hat im letzten Quartal zudem mit einem Lieferstopp für rund 320.000 Fahrzeuge zu kämpfen, der auf Bremsenprobleme beim Zulieferer Continental zurückzuführen ist. Der gesamte Absatz von BMW ging daher im dritten Quartal um 13 Prozent auf 540.000 Fahrzeuge zurück. Mercedes-Benz leidet weiterhin unter den Auswirkungen der letztjährigen Lieferprobleme von Bosch, die nun allmählich gelöst werden.

BMW als Lichtblick im E-Auto-Markt – Mercedes kämpft

Die Elektrostrategie der deutschen Hersteller zeigt bei BMW Erfolge: Modelle wie der iX1 und der E-Mini treiben das Wachstum im E-Segment, was zu einem Anstieg von 10 Prozent im Quartal und 19 Prozent im Jahresverlauf führte. Dagegen war das dritte Quartal für Mercedes-Benz mit einem Absatzrückgang von 31 Prozent im Bereich der EQ-Modelle ein Fiasko, was auch den Abstand zu BMW vergrößert. Die Schwaben konnten jedoch im Plug-in-Hybrid-Segment zulegen, was vor allem auf die Nachfrage in den USA zurückzuführen ist.

Marktanteile in Deutschland und China – Strategische Anpassung erforderlich

Während die Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland ebenfalls rückläufig ist, konnten sich die deutschen Hersteller hierzulande Marktanteile zurückerobern, hauptsächlich dank BMW. Chinesische Hersteller verloren in Deutschland Marktanteile, die Nachfrage nach chinesischen Modellen sank von zehn auf acht Prozent. Die Situation in China jedoch zeigt, dass eine strategische Neuausrichtung im E-Segment erforderlich ist, um die Herausforderungen in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt zu bewältigen.

BMW und Mercedes-Benz stehen vor der Aufgabe, ihre E-Strategien und Marktanpassungen weiter zu verstärken, um den Rückstand zur chinesischen Konkurrenz und die Abhängigkeit von Drittanbietern zu verringern.  

        

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