In der Welt der Rechtsberatung entscheiden oft flüchtige Begegnungen über wertvolle Geschäftsbeziehungen. Sei es auf Branchenevents, Fachmessen oder im sprichwörtlichen Fahrstuhl – die Fähigkeit, in kürzester Zeit zu überzeugen, kann den entscheidenden Unterschied ausmachen. Der sogenannte Elevator Pitch ist dabei nicht nur ein nettes Kommunikationstool, sondern ein strategisches Instrument zur Mandantenakquise mit nachweisbarer Effektivität.
Der klassische Elevator Pitch beschränkt sich auf maximal 120 Sekunden. Ein häufiger Irrtum besteht darin, in dieser Zeit eine umfassende Darstellung der eigenen Kompetenzen unterbringen zu wollen. Erfolgversprechender ist jedoch die Konzentration auf prägnante Kernbotschaften mit Alleinstellungsmerkmal. Die meisten gescheiterten Pitches kranken nicht an der Vortragsweise, sondern an unstrukturierten oder überbordenden Inhalten.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist der konsequente Perspektivwechsel in die Position des potentiellen Mandanten. Erfolgreiche Rechtsberater stellen sich primär folgende Fragen:
Effizient ist hierbei die Vorbereitung verschiedener Gesprächsszenarien auf flexibel kombinierbaren Notizen. So sind Sie in der Lage, situativ die relevanten Anknüpfungspunkte zu setzen und den Pitch den jeweiligen Gesprächspartnern anzupassen.
Bei der Planung Ihres Elevator Pitches ist eine klare Definition Ihres strategischen Ziels unerlässlich. Möchten Sie:
Die Zielsetzung determiniert maßgeblich die inhaltliche Struktur und den dramaturgischen Aufbau Ihrer Kurzpräsentation. Entscheidend ist eine selektive Priorisierung: Unverzichtbare Informationen müssen prägnant herausgestellt werden, weniger Relevantes kann in Nebensätzen Erwähnung finden oder gänzlich entfallen.
Die Aufmerksamkeitsspanne bei spontanen Begegnungen ist äußerst limitiert. Menschen entscheiden innerhalb weniger Sekunden intuitiv, ob ein Gespräch lohnenswert erscheint. Ein dramaturgisch durchdachter Einstieg von drei bis fünf prägnanten Sätzen ist daher erfolgsentscheidend. Bewährte Ansätze umfassen:
So essentiell wie der Einstieg ist der finale Eindruck. Vermeiden Sie Floskeln und Standardformulierungen. Je nach definiertem Ziel bieten sich an:
Ein präzise formulierter Vorschlag wie "Lassen Sie uns doch bei einem gemeinsamen Mittagessen in das Thema XY noch weiter einsteigen. Was sagen Sie dazu?" schafft klare Handlungsoptionen und erleichtert die Fortsetzung des beruflichen Kontakts.
Entscheidend für den Erfolg ist regelmäßiges Üben bis zur natürlichen Vortragsweise. Testen Sie Ihren Pitch im vertrauten Umfeld und optimieren Sie ihn kontinuierlich anhand des erhaltenen Feedbacks. Die Investition in diese Vorbereitung zahlt sich in den entscheidenden 120 Sekunde naus, wenn es auf Präzision und Überzeugungskraft ankommt.