Der 120-Sekunden-Vorteil: So gewinnen Sie Mandanten im Fahrstuhlgespräch

26.03.2025
26.03.2025
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In der Welt der Rechtsberatung entscheiden oft flüchtige Begegnungen über wertvolle Geschäftsbeziehungen. Sei es auf Branchenevents, Fachmessen oder im sprichwörtlichen Fahrstuhl – die Fähigkeit, in kürzester Zeit zu überzeugen, kann den entscheidenden Unterschied ausmachen. Der sogenannte Elevator Pitch ist dabei nicht nur ein nettes Kommunikationstool, sondern ein strategisches Instrument zur Mandantenakquise mit nachweisbarer Effektivität.

Die Kunst der strategischen Selbstpräsentation

Der klassische Elevator Pitch beschränkt sich auf maximal 120 Sekunden. Ein häufiger Irrtum besteht darin, in dieser Zeit eine umfassende Darstellung der eigenen Kompetenzen unterbringen zu wollen. Erfolgversprechender ist jedoch die Konzentration auf prägnante Kernbotschaften mit Alleinstellungsmerkmal. Die meisten gescheiterten Pitches kranken nicht an der Vortragsweise, sondern an unstrukturierten oder überbordenden Inhalten.

Mandantenzentrierte Kommunikation als Schlüssel

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist der konsequente Perspektivwechsel in die Position des potentiellen Mandanten. Erfolgreiche Rechtsberater stellen sich primär folgende Fragen:

  • Welche rechtlichen Herausforderungen dominieren die Branche des Gesprächspartners?
  • Welche spezifischen Lösungsansätze bietet Ihre Expertise?
  • Welchen unmittelbaren Mehrwert erkennt der potentielle Mandant in Ihrem Beratungsangebot?

Effizient ist hierbei die Vorbereitung verschiedener Gesprächsszenarien auf flexibel kombinierbaren Notizen. So sind Sie in der Lage, situativ die relevanten Anknüpfungspunkte zu setzen und den Pitch den jeweiligen Gesprächspartnern anzupassen.

Zielorientierung und präzise Kommunikation

Bei der Planung Ihres Elevator Pitches ist eine klare Definition Ihres strategischen Ziels unerlässlich. Möchten Sie:

  • einen vertiefenden Fachtermin vereinbaren?
  • eine konkrete Empfehlung an Dritte erhalten?
  • zu bestimmten Netzwerkveranstaltungen eingeladen werden?

Die Zielsetzung determiniert maßgeblich die inhaltliche Struktur und den dramaturgischen Aufbau Ihrer Kurzpräsentation. Entscheidend ist eine selektive Priorisierung: Unverzichtbare Informationen müssen prägnant herausgestellt werden, weniger Relevantes kann in Nebensätzen Erwähnung finden oder gänzlich entfallen.

Aufmerksamkeitsstarker Gesprächseinstieg

Die Aufmerksamkeitsspanne bei spontanen Begegnungen ist äußerst limitiert. Menschen entscheiden innerhalb weniger Sekunden intuitiv, ob ein Gespräch lohnenswert erscheint. Ein dramaturgisch durchdachter Einstieg von drei bis fünf prägnanten Sätzen ist daher erfolgsentscheidend. Bewährte Ansätze umfassen:

  • prägnante Praxisbeispiele mit Relevanz für den Gesprächspartner
  • provokante Thesen mit Bezug zu aktuellen Branchenentwicklungen
  • überraschende Studienergebnisse mit unmittelbarem Praxisbezug

Der entscheidende Gesprächsabschluss

So essentiell wie der Einstieg ist der finale Eindruck. Vermeiden Sie Floskeln und Standardformulierungen. Je nach definiertem Ziel bieten sich an:

  • eine markante Abschlussbotschaft mit Rückbezug auf den Einstieg
  • ein konkreter "Call-to-Action" mit unmissverständlicher Handlungsaufforderung

Ein präzise formulierter Vorschlag wie "Lassen Sie uns doch bei einem gemeinsamen Mittagessen in das Thema XY noch weiter einsteigen. Was sagen Sie dazu?" schafft klare Handlungsoptionen und erleichtert die Fortsetzung des beruflichen Kontakts.

Entscheidend für den Erfolg ist regelmäßiges Üben bis zur natürlichen Vortragsweise. Testen Sie Ihren Pitch im vertrauten Umfeld und optimieren Sie ihn kontinuierlich anhand des erhaltenen Feedbacks. Die Investition in diese Vorbereitung zahlt sich in den entscheidenden 120 Sekunde naus, wenn es auf Präzision und Überzeugungskraft ankommt.

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