Datensicherheitsskandal: Deepseek unter Beschuss wegen China-Verbindungen

Ein Konflikt zwischen nationaler Sicherheit und KI-Innovation spitzt sich zu, während US-Behörden ein Verbot des KI-Dienstes Deepseek für Regierungsmitarbeiter vorbereiten.
Parteiübergreifende Initiative im US-Kongress
In einer bemerkenswerten parteiübergreifenden Aktion haben der Demokrat Josh Gottheimer und der Republikaner Darin LaHood einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der die Nutzung von Deepseek auf dienstlichen Geräten untersagen soll. Die Initiative folgt ähnlichen Maßnahmen in Australien und Taiwan, wo der KI-Dienst bereits für Behördenmitarbeiter und Mitarbeiter kritischer Infrastrukturen gesperrt ist.
Gravierende Sicherheitsmängel aufgedeckt
Feroot Security, ein US-amerikanisches Sicherheitsunternehmen, hat kritische Verbindungen zwischen Deepseek und China Mobile nachgewiesen - einem Unternehmen mit direkten Verbindungen zur chinesischen Regierung (CCP) und militärischen Einrichtungen. Besonders alarmierend: Die Analyse von Nowsecure ergab, dass sämtliche Nutzerdaten ohne jegliche Transportverschlüsselung übertragen werden. Zusätzlich soll der Datenverkehr über Server von ByteDance, dem Tiktok-Mutterkonzern, geleitet werden.
Europäische Datenschützer alarmiert
Die Bedenken erreichen auch Europa: Frankreich und Italien haben bereits Datenschutzbedenken geäußert. Der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte Dieter Kugelmann kritisiert deutlich: "Es scheint bei DeepSeek datenschutzrechtlich an so ziemlich allem zu fehlen. "Italien, das bereits Erfahrung mit dem temporären Verbot von ChatGPT hat, zeigt sich besonders wachsam.
Zensur und Desinformation als zusätzliche Risiken
Neben den technischen Sicherheitsmängeln gibt es Hinweise auf systematische Zensur: Sensitive Themen wie das Tian'anmen-Massaker werden vom Chatbot gezielt ausgeklammert. Die US-Abgeordneten warnen zudem vor der Gefahr von Desinformationskampagnen durch chinesische Dienste.
Anders als bei der TikTok-Debatte, wo ein komplettes Verbot im Raum steht, zielt die Initiative bei Deepseek zunächst nur auf dienstliche Geräte ab. Dennoch warnen die Initiatoren: "Die Amerikaner geben hochsensible, geschützte Informationen an DeepSeek weiter – Verträge, Dokumente und Finanzunterlagen. In den falschen Händen sind diese Daten ein enormer Gewinn für die CCP, einen bekannten ausländischen Gegner."