Bitcoin erreicht 70.000 US-Dollar: Ein Meilenstein mit Potenzial

02.11.2024
02.11.2024
4 Minuten Lesezeit
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Nach einer längeren Phase der Seitwärtsbewegung hat der Bitcoin die Schwelle von 70.000 US-Dollar überschritten. Zum bisherigen Höchststand von 73.750 US-Dollar fehlen nur wenige Prozentpunkte. Analysten halten es für möglich, dass die Kryptowährung schon bald neue Rekorde erreicht.

Zwei zentrale Kurstreiber könnten dabei eine entscheidende Rolle spielen:

  1. Politische Unsicherheiten und die US-Wahl: Die anstehende Präsidentschaftswahl in den USA am 5. November rückt in den Fokus. Donald Trump, der laut Umfragen und Wettmärkten leicht in Führung liegt, hat angekündigt, die Regulierung von Kryptowährungen zu lockern und eine nationale Bitcoin-Reserve einzuführen. Sein Gegner, Kamala Harris, zeigt ebenfalls Offenheit für die Kryptobranche, genießt jedoch weniger Rückhalt bei Krypto-Investoren.

Experten wie Bruno Sousa vom Kryptovermögensverwalter Hashdex erwarten bei einem Sieg Trumps einen weiteren Kursanstieg. Analysten prognostizieren in diesem Szenario kurzfristige Gewinne von bis zu zehn Prozent – was den Bitcoin auf über 77.000 US-Dollar treiben könnte.

  1. ETF-Zuflüsse: Seit der Einführung von Bitcoin-ETFs in den USA Anfang des Jahres hat das Interesse von institutionellen Investoren spürbar zugenommen. Die Produkte ermöglichen es Anlegern, von Kursentwicklungen zu profitieren, ohne die Kryptowährung direkt zu halten. Zuletzt verzeichneten die ETFs wieder hohe Mittelzuflüsse, die das Angebot an Bitcoin weiter verknappen und die Preise treiben könnten.

Institutionelle Investitionen als Katalysator

Institutionelle Anleger spielen eine immer größere Rolle im Bitcoin-Markt. Laut Berichten halten sie inzwischen 21 Prozent der ETF-Anteile, und die Zuflüsse in diese Produkte waren zuletzt außerordentlich hoch. Allein in der vorletzten Woche flossen netto zwei Milliarden US-Dollar in Bitcoin-ETFs.

Dieser Trend dürfte sich fortsetzen, da viele Vermögensverwalter den Bitcoin erst nach und nach in ihre Portfolios aufnehmen. Analyst André Dragosch von Bitwise beschreibt die ETFs als einen wichtigen Mechanismus zur Kursstabilisierung und -steigerung.

Makroökonomische Faktoren treiben den Bitcoin

Neben politischen und institutionellen Treibern spielen auch makroökonomische Faktoren eine Rolle. Die wachsende globale Geldmenge und Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung könnten den Bitcoin-Kurs weiter beflügeln. Als knappes Gut reagiert Bitcoin traditionell positiv auf eine expansive Geldpolitik.

Laut Dragosch könnte der Bitcoin bis Jahresende 80.000 bis 100.000 US-Dollar erreichen. Bis Ende 2025 wird sogar ein Kursziel von bis zu 170.000 US-Dollar ins Spiel gebracht.

Herausforderungen und Unsicherheiten

Trotz der optimistischen Aussichten warnen Experten vor möglichen Risiken:

  • Politische Realitäten: Auch bei einem Sieg Trumps bleibt unklar, wie viele seiner Ankündigungen tatsächlich umgesetzt werden können. Einige seiner Vorschläge, wie die Einführung einer nationalen Bitcoin-Reserve, stoßen auf regulatorische Hürden und dürften nur schwer realisierbar sein.
  • Spekulationsobjekt ohne klare Funktion: Kritiker wie Volker Brühl vom Center for Financial Studies bemängeln, dass der Bitcoin trotz seines Hypes noch keine klar definierte Funktion hat – sei es als Inflationsschutz, digitales Gold oder Technologie-Investment.

Volatilität bleibt ein Markenzeichen

Die Geschichte des Bitcoin zeigt: Wo schnelle Gewinne möglich sind, lauern auch Risiken. Abrupte Kurskorrekturen sind ebenso typisch wie rasante Anstiege. Analyst Timo Emden betont, dass gerade um die US-Wahl herum erhöhte Schwankungen zu erwarten sind. Anleger könnten nach dem Motto „Buy the rumor, sell the news“ handeln und ihre Gewinne schnell realisieren.

Dennoch bleibt der Bitcoin ein zentraler Akteur auf den Finanzmärkten, dessen Entwicklung mit Spannung verfolgt wird. Ob die Kryptowährung neue Rekorde erreicht oder erneut eine Korrektur erlebt, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden.

        

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