Berliner Tech-Unternehmen Grover vor Kapitalumwandlung

Die Elektronikverleih-Plattform plant eine Transformation der Eigentümerstruktur unter Leitung von Schlüsselinvestoren.
Wandlung von Kreditansprüchen in Besitzanteile geplant
Die Berliner Elektronik-Mietplattform Grover steht kurz vor einem bedeutenden Kapitalmanöver: Zwei maßgebliche Geldgeber – Fasanara Capital zusammen mit dem Kreditfonds M&G – bereiten die Übernahme der Mehrheitsanteile vor, wie aus einer Wettbewerbsanmeldung hervorgeht. Die beiden Finanzakteure planen laut Medienberichten eine Kapitalisierung von etwa 30-35 Millionen Euro bei gleichzeitiger Umwandlung bestehender Kreditpositionen in Gesellschaftsanteile. Die ursprünglichen Anteilseigner würden nach dieser Operation nur noch eine Minderheitsposition von 5-10 Prozent behalten.
Gerichtliche Prüfung des Sanierungsprozesses
Der Restrukturierungsprozess erfolgt im Rahmen einer grundlegenden Unternehmenssanierung, die noch der richterlichen Bestätigung bedarf. Während die Kreditgeber dem Vorhaben nahezu einstimmig zugestimmt haben, fehlt die notwendige Mehrheit auf Seiten der Eigentümerschaft. Das Amtsgericht in Berlin-Charlottenburg muss nun über die Umsetzung des Restrukturierungskonzepts entscheiden, das von einem Beraterkonsortium renommierter Unternehmensberater und Wirtschaftskanzleien entwickelt wurde.
Vom Highflyer zum Sanierungsfall
Die Geschichte des Unternehmens zeigt eine bemerkenswerte Entwicklung: Mit seinem Konzept der temporären Nutzung von Elektronikgeräten wie Smartphones und Laptops für Privatkunden hatte es sich als Vorreiter der Kreislaufwirtschaft positioniert und erreichte zeitweise eine Marktbewertung von über einer Milliarde Euro.
Die operative Realität konnte mit dieser Bewertung jedoch nicht Schritt halten. Die Geschäftszahlen des Jahres 2022 offenbarten ein deutliches Missverhältnis zwischen einem Umsatz von 48 Millionen Euro und Verlusten von 70 Millionen Euro. Eine Zwischenfinanzierung im vergangenen Jahr führte zu einer erheblichen Neubewertung des Unternehmens.