VWs Neuausrichtung im China-Geschäft: Lokalisierte Produktstrategie als Antwort auf Marktanteilsverluste

Der Wolfsburger Konzern intensiviert mit elf China-spezifischen Modellen seine Bemühungen zur Rückgewinnung verlorener Marktanteile im wichtigsten globalen Automobilmarkt.
Diversifizierte Antriebsstrategie als Kernmaßnahme
Volkswagen plant mit seinem Partner FAW ab 2026 eine umfassende Produktoffensive für den chinesischen Markt. Das Portfolio umfasst sechs Elektrofahrzeuge, zwei Hybridmodelle und zwei Range-Extended Electric Vehicles (REEV). Besonders der Einstieg ins wachstumsstarke REEV-Segment, in dem bisher nur chinesische Hersteller wie BYD dominieren, markiert einen strategischen Wendepunkt. Das erste Modell der Einstiegsmarke Jetta soll bereits 2026 erscheinen.
Strukturelle Anpassungen an lokale Marktdynamik
Eine exklusiv auf China fokussierte Technologieabteilung soll die Reaktionsfähigkeit erhöhen. China-Vorstand Ralf Brandstätter betont die Zielsetzung, "schneller und effektiver auf neue Kundenanforderungen und Marktveränderungen zu reagieren". Bei Software und Ladetechnologie setzt VW auf Kooperationen mit lokalen Playern wie Xpeng.
Signifikante Marktanteilsverluste als Auslöser
Der kumulierte Marktanteil deutscher Hersteller im chinesischen Elektrosegment sank auf nur noch fünf Prozent (Vorjahr: 6,5 %). Während die deutschen Anbieter ihre E-Auto-Zulassungen lediglich um 2,8 % auf 325.637 Einheiten steigerten, wuchs der Gesamtmarkt um 27 % auf über 6,3 Millionen Fahrzeuge.
Bis 2030 strebt Volkswagen einen jährlichen Absatz von vier Millionen Fahrzeugen in China an, mit insgesamt 40 neuen Modellen zwischen 2025 und 2027, von denen mehr als die Hälfte elektrisch sein werden.