Unsicherheit bei Commerzbank-Kunden wegen Übernahmegerüchten

Seit die Commerzbank als potenzielles Übernahmeziel von Unicredit gehandelt wird, sondieren viele Firmenkunden alternative Bankpartner. Droht Deutschlands zweitgrößtem Geldhaus ein Kundenabwanderungseffekt?
Steigende Anfragen bei Wettbewerbern: Mittelständische Unternehmen prüfen Bankpartner
Die Spekulationen um eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit veranlassen offenbar zahlreiche Firmenkunden dazu, sich nach alternativen Bankverbindungen umzusehen. Laut dem Vorstandschef der National-Bank in Essen Thomas Lange habe die Nachfrage seitens mittelständischer Unternehmen in den vergangenen Monaten spürbar zugenommen. Zwar gebe es bislang keine massenhafte Abwanderung, doch viele Kunden würden sich vorsorglich über ihre Optionen informieren.
Branchenweit verstärkte Nachfrage – aber noch kein Wechseltrend
Die National-Bank bestätigt den Trend und sieht sich mit vermehrten Anfragen von Commerzbank-Kunden konfrontiert. Konkrete Zahlen wurden jedoch nicht genannt. Auch andere Banken berichten von einer steigenden Wechselbereitschaft im Mittelstand. Ob die Initiative dabei von den Unternehmen selbst ausgeht oder Banken gezielt die Unsicherheit nutzen, um Kunden abzuwerben, bleibt unklar.
Übernahmepläne werfen Fragen für Unternehmen auf
Aktuell geht der Trend noch nicht hin zu einer größeren Kundenabwanderung. Experten zeigen trotzdem auf, was eine Übernahme bedeuten würde. Bei einer Übernahme würden die beiden bedeutenden Firmenkundenbanken in Deutschland zu einer fusionieren. Dies könnte für Unternehmen spürbare Auswirkungen haben, insbesondere in Bezug auf bestehende Kreditlinien und Finanzierungsstrukturen.
Commerzbank verweist auf stabile Kundenzahlen
Angesichts der Diskussionen um die Zukunft des Instituts betont die Commerzbank ihre stabile Kundenbasis. Nach eigenen Angaben zählte die Bank im Jahr 2024 durchgehend rund 25.500 Firmenkundenverbünde. Konkrete Aussagen zu aktuellen Kundenbewegungen machte das Unternehmen jedoch nicht.