Top-Gehälter in Deutschland: So schneidet Ihr Beruf ab

Welche Berufe und Branchen gehören zu den Spitzenreitern? Eine aktuelle Auswertung gibt Einblick, wo Angestellte am meisten verdienen – und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.
Branchenvergleich: Wo Sie am besten verdienen
Der Bankensektor führt die Liste der bestbezahlten Branchen an. Hier verdienen Angestellte im Durchschnitt 70.250 Euro pro Jahr – das sind etwa 40 % mehr als das Durchschnittseinkommen in Deutschland (50.250Euro). Auch die Pharmaindustrie und die Luft- und Raumfahrt zahlen überdurchschnittlich gut. Am anderen Ende der Skala finden sich die Gastronomie und der Einzelhandel, wo Gehälter oft deutlich unter dem Mittelwert liegen.
„Die Branche ist oft ein entscheidender Faktor für die Höhe des Gehalts“, erklärt Tobias Zimmermann von Stepstone. Besonders börsennotierte Unternehmen und tarifgebundene Arbeitgeber, wie sie in der Pharmaindustrie üblich sind, bieten attraktive Vergütungen.
Einflussfaktoren auf die Gehaltshöhe
Unternehmensgröße
Größere Unternehmen zahlen in der Regel besser. Mitarbeiter in Konzernen mit mehr als 5.000 Beschäftigten verdienen im Schnitt 62.000 Euro jährlich – knapp 42 % mehr als in kleinen Betrieben mit bis zu 50 Angestellten.
Regionale Unterschiede
Die Bundesländer Hessen, Bayern und Baden-Württemberg führen beim regionalen Gehaltsvergleich. Hessen, als Sitz der Bankenmetropole Frankfurt, liegt an der Spitze. Dagegen sind die Gehälter in den neuen Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen deutlich niedriger.
Geschlecht
Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen bleibt signifikant: Frauen verdienen im Durchschnitt 45.000 Euro, während Männer auf 52.750 Euro kommen.
Aktuelle Gehaltsentwicklung: Inflation als Treiber
2023 stiegen die Gehälter in Deutschland durchschnittlich um 4,6 %. Während das obere Management Gehaltserhöhungen von rund 3,3 % verzeichnete, konnten Tarifabschlüsse in einigen Branchen wie dem öffentlichen Dienst die Löhne um bis zu 5 % steigern. Auch der Fachkräftemangel wirkt sich positiv auf die Gehälter aus, insbesondere in IT- und Ingenieursberufen.
Michael Kind von Kienbaum sieht den Fachkräftemangel als entscheidenden Faktor: „Die Inflation war vielleicht der Trigger für den Druck auf die Gehälter Aber der eigentliche Treiber ist der Fachkräftemangel.“
Fazit: Druck auf Gehälter bleibt bestehen
Trotz Konjunkturflaute erwarten die meisten Unternehmen weiterhin steigenden Druck auf die Gehälter. Laut einer Umfrage planen viele Firmen, dies durch Wachstum und Produktivitätssteigerung zu kompensieren. Allerdings könnte ein Viertel der Unternehmen auch gezwungen sein, Einsparungen in anderen Bereichen vorzunehmen – oder sogar Personal abzubauen.