Strategische Übernahme im Lebensversicherungsmarkt: Allianz-geführtes Konsortium akquiriert Viridium für 3,5 Milliarden Euro

Ein Investorenkonsortium unter Führung der Allianz übernimmt den deutschen Lebensversicherungs-Bestandsabwickler Viridium – ein Eigentümerwechsel mit regulatorischer Bedeutung.
Transaktionsstruktur mit regulatorischem Hintergrund
Ein Allianz-geführtes Konsortium übernimmt den Lebensversicherungs-Bestandsabwickler Viridium für 3,5 Milliarden Euro. Private-Equity-Investor Cinven veräußert seine Mehrheitsbeteiligung vollständig, wodurch ein regulatorisches Hindernis beseitigt wird: Die BaFin hatte nach der Eurovita-Krise in Italien Cinven kritisch bewertet und die geplante Übernahme von Zurich Deutscher Herold-Beständen blockiert.
Die neue Investorenstruktur umfasst den japanischen Versicherer T&D Holdings als größten Einzelinvestor, BlackRock als Neuinvestor sowie die bestehenden Aktionäre Generali und Hannover Rück (Talanx-Tochter). Der Transaktionsabschluss wird für die zweite Jahreshälfte 2025 erwartet, vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen.
Strategische Rationale und Marktbedeutung
Allianz-CEO Oliver Bäte hatte im Vorfeld das Geschäftsmodell von Viridium besonders aus "Asset-Management-Perspektive" positiv bewertet. Die strategische Logik: Kundengelder aus den verwalteten Lebensversicherungsbeständen (67 Milliarden Euro) könnten künftig verstärkt bei den konzerneigenen Vermögensverwaltern AGI und PIMCO angelegt werden.
Branchenexperten erwarten eine Belebung des deutschen Run-off-Markts. Für Bestandsabwickler wie Viridium ist der Erwerb weiterer Lebensversicherungsbestände essenziell, um Skaleneffekte zu erzielen. Als spezialisierter Abwickler betreut Viridium mit rund 900 Mitarbeitern 3,4 Millionen Versicherte bis zum Vertragsende – ohne selbst Neugeschäft zu betreiben.