Siemens implementiert signifikantes Restrukturierungsprogramm: Kapazitätsanpassung im Automatisierungsgeschäft

Der Technologiekonzern reduziert 6.000 Stellen weltweit als Reaktion auf anhaltende Nachfrageschwäche und Überkapazitäten im Kerngeschäft Digital Industries.
Strategische Personalreduktion bei solider Konzernperformance
Siemens konkretisiert die im Herbst 2024 angekündigten Konsolidierungsmaßnahmen mit dem Abbau von 6.000 Stellen weltweit, davon 2.850 in Deutschland. Im Fokus steht die Sparte Digital Industries mit 5.600 wegfallenden Positionen im Automatisierungsgeschäft bis September 2027. Dieses Segment leidet unter hohen Lagerbeständen bei Kunden, schwacher Nachfrage und suboptimaler Kapazitätsauslastung.
Trotz der Herausforderungen im Automatisierungsbereich verzeichnet der Gesamtkonzern solide Ergebnisse mit einem Quartalsgewinn von 2,1 Milliarden Euro. Die Anpassungen erfolgen vor allem wegen struktureller Marktveränderungen: "Insbesondere der deutsche Markt ist seit zwei Jahren rückläufig", so das Unternehmen. Dennoch soll der Personalbestand in Deutschland mittelfristig "in der Tendenz konstant" bleiben durch parallele Einstellungen in Wachstumsbereichen.
Neben dem Automatisierungsgeschäft werden 450 weitere Stellen im Bereich E-Mobility-Ladelösungen abgebaut, der ausgegliedert werden soll – ein weiterer Schritt in der strategischen Fokussierung auf Digitalisierungsgeschäfte.
Kritik der Arbeitnehmervertretung
Die Arbeitnehmerseite reagiert mit deutlicher Kritik. Birgit Steinborn, Gesamtbetriebsratsvorsitzende, zeigt sich "überrascht und verärgert". IG-Metall-Vize Jürgen Kerner bemängelt die dem "zukunftsorientierten Zielbild einer One Tech Company" und dem massiven Stellenabbau. Beide Vertreter betonen, dass betriebsbedingte Kündigungen durch bestehende Vereinbarungen ausgeschlossen sind.