Porsche AG vor Millionen-Deal: CFO-Exodus könnte Aktionäre teuer zu stehen kommen

Millionenschwere Abfindungsszenarien beim Stuttgarter Sportwagenbauer: Wie teuer wird für Porsche der Exit seines Finanzchefs?
Komplexe Vertragskonstellationen bestimmen Abfindungshöhe
Der am Wochenende per Ad-hoc-Meldung kommunizierte Führungswechsel im Finanzressort der Porsche AG folgt klaren vergütungsrechtlichen Leitplanken. Bei einer einvernehmlichen Vertragsauflösung - wie sie derzeit angestrebt wird - greift eine zwölfmonatige Gehaltsweiterzahlung zum Monatsende. Angesichts der Vertragslaufzeit bis 2027 eröffnet dies einen signifikanten Gestaltungsspielraum für die Verhandlungen.
Vergütungsstruktur impliziert Millionenabfindung
Die Berechnungsgrundlage für potenzielle Abfindungszahlungen orientiert sich am Vorjahresgehalt inklusive Bonuszahlungen, begrenzt auf maximal zwei Bruttojahresgehälter. Basierend auf Meschkes Vergütung von 3,6 Millionen Euro in 2023 könnte sich - vorbehaltlich der finalen Verhandlungsergebnisse - ein Gesamtpaket von über 7 Millionen Euro materialisieren. Diese Summe liegt dennoch deutlich unter vergleichbaren Präzedenzfällen wie der 12-Millionen-Euro-Abfindung des ehemaligen SAP-Finanzvorstands Luka Mucic.
Duale Mandatsstruktur als Komplexitätsfaktor
Eine Besonderheit stellt Meschkes Doppelrolle als Vorstand der Porsche SE dar, wo er bis 2030 für das Beteiligungsmanagement verantwortlich zeichnet. Diese Position generierte 2023 zusätzliche Einkünfte von 824.000 Euro. Die Verflechtung beider Mandate könnte die Verhandlungskomplexität erhöhen, zumal die Vergütungsrichtlinien eine Anrechnung bei Weiterbeschäftigung im Volkswagen-Konzern vorsehen.
Performance-Kennzahlen im Branchenvergleich
Im Dax-CFO-Ranking 2023 positionierte sich Meschke mit einer Gesamtvergütung von 4 Millionen Euro (inklusive Versorgungsleistungen) knapp außerhalb der Top 10. Die Vergütungsstruktur weist dabei eine starke Performance-Orientierung auf, mit kurzfristigen Boni von 1,65 Millionen Euro gegenüber einem Fixum von circa 1 Million Euro. Ergänzend kommen langfristige Bonuskomponenten sowie IPO-bezogene Vergütungselemente hinzu. Die finale Ausgestaltung der Trennungsvereinbarung bleibt jedoch Gegenstand laufender Verhandlungen.