OpenAI revolutioniert Video-KI mit beeindruckenden Möglichkeiten und klaren Grenzen

14.12.2024
14.12.2024
3 Minuten Lesezeit
blog main image


Mit dem neuen Video-Generator „Sora“ ermöglicht OpenAI die Erstellung von realistisch wirkenden Videos – vorerst jedoch nur in Nordamerika.

Ein neuer Standard für generative KI im Videobereich

OpenAI hat mit „Sora“ eine generative Künstliche Intelligenz auf den Markt gebracht, die in der Lage ist, bis zu 20 Sekunden lange Videos in bemerkenswerter Qualität zu erstellen. Der Dienst, vorerst exklusiv für den nordamerikanischen Raum, steht bestehenden ChatGPT-Abonnenten zur Verfügung und bietet Auflösungen bis zu 1080p in verschiedenen Formaten – quadratisch, hochkant und Querformat.

Eine abgespeckte Variante namens „Sora Turbo“ liefert schnellere Ergebnisse, allerdings mit Abstrichen bei der Videoqualität. Kunden des kostenpflichtigen ChatGPT Plus- oder Pro-Abonnements erhalten ein gestaffeltes Kontingent an Videos. Während Plus-Nutzer Videos in 480p oder 720p generieren können, profitieren Pro-Abonnenten für 200 Dollar monatlich von höherer Auflösung und längerer Videodauer.

Beeindruckende Ergebnisse – mit Schwächen

Die mit Sora erstellten Videos schwanken zwischen faszinierend realistisch und offenkundig fehlerhaft. OpenAI räumt selbst Einschränkungen der Software ein: Probleme mit komplexen Szenen, unrealistischer Physik und längeren Videosequenzen sind nicht ungewöhnlich. Dennoch beeindruckt die KI durch ihre Fähigkeit, visuell ansprechende und oft täuschend echte Videos zu generieren – ausgestattet mit einem C2PA-Wasserzeichen und einer OpenAI-Animation zur Kennzeichnung.

Strikte Regeln für den Einsatz

OpenAI hat klare Nutzungsrichtlinien definiert. So ist es untersagt, Bilder von Minderjährigen hochzuladen oder Inhalte ohne Zustimmung der abgebildeten Personen zu verwenden. Auch Gewalt, jugendgefährdendes Material und Verstöße gegen Urheberrechte sind tabu. Nutzer, die diese Vorschriften missachten, riskieren eine Sperrung – ohne Rückerstattung bereits gezahlter Gebühren.

Einblicke ins Prompting und kreatives Storytelling

Sora bietet über eine Nutzerplattform Inspiration, indem Videos anderer Nutzer samt der dazugehörigen Prompts öffentlich zugänglich sind. Darüber hinaus ermöglicht ein Storyboard-Tool die Erstellung fortlaufender Videos mit mehreren Szenen, was die Einsatzmöglichkeiten der KI erheblich erweitert.

Kritikpunkte und offene Baustellen

Obwohl Sora potenziell den Markt für generative KI im Videobereich neu definiert, gibt es noch Verbesserungsbedarf. Marques Brownlee, ein US-amerikanischer Youtuber, berichtet von nicht unerheblichen Fehlern: verschwundene Objekte, unklare Bewegungsabläufe und unrealistische physikalische Darstellungen. Besonders bei realitätsnahen Videos fallen diese Schwächen ins Gewicht, während abstrakte oder stilisierte Darstellungen von Sora besser umgesetzt werden.

Perspektive für den Videomarkt

Mit „Sora“ öffnet OpenAI eine neue Dimension im Bereich der Videoerstellung. Trotz der bestehenden technischen Herausforderungen zeigt der Dienst ein enormes Potenzial für kreative und professionelle Anwendungen. Mitgeplanten Erweiterungen und neuen Tarifmodellen bleibt abzuwarten, wie OpenAI diese Innovation in den breiteren Markt integrieren wird – und ob sich Sora als Gamechanger für die Videoproduktion etabliert.