Nicolas Peter: Rückkehr als Aufsichtsratsvorsitzender bei BMW?

09.12.2024
09.12.2024
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Der ehemalige BMW-Finanzchef Nicolas Peter könnte im Mai 2025 die Nachfolge von Norbert Reithofer als Aufsichtsratsvorsitzender antreten – eine Personalentscheidung mit Unterstützung von Großaktionär Stefan Quandt.

Ein BMW-Veteran für den Aufsichtsratsvorsitz

Laut Berichten des „Handelsblatt“ wird Nicolas Peter, der frühere CFO von BMW, als Nachfolger für den aktuellen Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Reithofer gehandelt. Eine entsprechende Empfehlung des Aufsichtsrats wird nächste Woche erwartet. Unterstützung für die Personalie soll Peter sowohl vom Großaktionär Stefan Quandt als auch von Arbeitnehmervertretern und Betriebsratschef Martin Kimmich erhalten haben.

Einhaltung der Governance-Regeln

Mit dem geplanten Wechsel im Mai 2025 würde BMW die zweijährige „Cooling-Off“-Periode gemäß Deutschem Corporate Governance Kodex einhalten. Peter hatte Mitte Mai 2023 nach mehr als sechs Jahren als Finanzchef sein Amt an Walter Mertl übergeben. Dies markiert einen deutlichen Unterschied zu Reithofers Wechsel 2015, bei dem diese Regel nicht berücksichtigt wurde.

Ein Lebenswerk bei BMW: Die Karriere von Nicolas Peter

Nicolas Peter verkörpert eine beeindruckende Laufbahn bei BMW. Direkt nach seiner Promotion begann er 1991 seine Karriere beim Münchener Autobauer und durchlief seitdem eine Vielzahl bedeutender Positionen. In Frankreich übernahm er die Geschäftsführung für Finanzen und Verwaltung, in Schweden leitete er die Vertriebsorganisation. Weitere Schlüsselrollen folgten: von der Leitung des strategischen Konzerncontrollings bis zur Verantwortung für die Vertriebsregion Europa.

Als Finanzvorstand prägte er ab 2017 das Unternehmen maßgeblich, bevor er 2023 in die Leitung der BMW-Stiftung wechselte – ein Schritt, der ihm die empfohlene „Abkühlphase“ gemäß dem Deutschen Corporate Governance Kodex ermöglichte. Peters umfassende Expertise und jahrzehntelange Erfahrung machen ihn zu einem starken Kandidaten für den Aufsichtsratsvorsitz.

Herausforderungen für BMW

Sollte Peter den Vorsitz übernehmen, erwartet ihn eine herausfordernde Ausgangslage. Der Konzern verzeichnete im dritten Quartal 2024 einen Gewinnrückgang von 15 Prozent. Grund dafür sind schwächelnde Absätze in China, wo deutsche Hersteller unter starkem Wettbewerbsdruck stehen. Zusätzlich belasteten Rückrufaktionen wegen eines defekten Bremssystems und eine daraufhin angepasste Gewinnprognose das Unternehmen.

CEO Oliver Zipse sprach von „außergewöhnlichen Belastungen im dritten Quartal“, die den Handlungsbedarf für BMW in einer schwierigen Marktphase unterstreichen.

Fazit: Eine Rückkehr mit Signalwirkung?

Die mögliche Berufung von Nicolas Peter könnte ein wichtiges Signal für BMW in einer Umbruchphase sein. Mit seiner tiefen Unternehmenskenntnis und langjährigen Erfahrung bringt er ideale Voraussetzungen mit, um den Automobilriesen in einem schwierigen Marktumfeld zu stärken. Dennoch bleibt abzuwarten, ob diese Personalentscheidung langfristig das Vertrauen in eine stabile Unternehmensführung festigen kann.