KI im Finanzwesen: Zwischen Goldgrube und Geldfalle

02.02.2025
02.02.2025
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Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Finanzabteilungen bietet enormes Automatisierungspotenzial, birgt aber auch Risiken. Experten warnen vor hohen Kosten und unkontrollierter Nutzung, während Unternehmen bereits erste Erfolge verbuchen. Wie CFOs das Potenzial richtig nutzen können – und worauf sie achten müssen.

Die Rolle von KI in der Finanzabteilung

Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend zu einem wichtigen Bestandteil des Finanzwesens. Eine Mehrheit der deutschen Unternehmen sieht KI als Chance, doch Experten warnen vor überzogenen Erwartungen und versteckten Kosten. Besonders in Bereichen wie Rechnungsverarbeitung, Reporting und Risikomanagement bietet KI erhebliches Automatisierungspotenzial.

Kritische Stimmen zu KI-Investitionen

Während viele Unternehmen KI als unverzichtbar ansehen, bleibt die Investmentbank Goldman Sachs skeptisch. Sie warnt davor, dass die Kosten für KI-Investitionen dem ökonomischen Nutzen nicht gerecht werden könnten. Hohe Stromkosten und überzogene Erwartungen könnten laut Analysten dazu führen, dass die derzeitige KI-Welle nicht nachhaltig ist.

Effizienzsteigerung durch KI

Experten wie Benedikt Höck von KPMG betonen jedoch die Vorteile. In repetitiven Aufgaben der Finanzabteilung kann KI eine Automatisierung von über 90 Prozent ermöglichen. Besonders für Prozesse wie das Buchungswesen oder Risikomanagement ist KI ein wertvolles Werkzeug. Auch Prognosen und die Analyse synthetischer Daten können durch KI optimiert werden.

Herausforderungen der KI-Integration

Der Einsatz von KI ist jedoch kein Selbstläufer. Unternehmen müssen vorab sicherstellen, dass ihre Datenbasis geeignet ist. Finanzabteilungen sollten ihre Daten strukturieren und passende Plattformen auswählen, bevor KI-Lösungen implementiert werden. Die Investition in eine saubere Datenaufbereitung ist entscheidend für den Erfolg.

Datenschutz und Schatten-KI

Ein weiteres Risiko ist die unkontrollierte Nutzung von KI-Tools durch Mitarbeitende. Studien zeigen, dass viele Angestellte KI wie ChatGPT ohne offizielle Freigabe nutzen. Unternehmen müssen daher klare Regeln für den KI-Einsatz aufstellen, um Datenschutz- und Sicherheitsrisiken zu minimieren.

Zukunft der KI in der Finanzabteilung

Experten sind sich einig, dass KI die Finanzabteilungen nachhaltig verändern wird. Während Goldman Sachs eine langsame Entwicklung prognostiziert, sind KPMG-Analysten überzeugt, dass in spätestens zwei Jahren keine Finanzabteilung mehr ohne KI arbeitet. Finanzchefs sollten daher frühzeitig eine Strategie entwickeln, um die Integration sinnvoll zu steuern und langfristig von den Vorteilen der KI zu profitieren.