KI im Finanzsektor: Wie Sparkassen und Banken auf generative KI setzen

Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Finanzsektor gewinnt an Tempo, insbesondere durch die wachsende Relevanz generativer KI. Große deutsche Banken wie die Sparkassen, Commerzbank und LBBW starten 2025 umfangreiche Initiativen, um ihre internen Prozesse zu optimieren und den Fachkräftemangel zu adressieren.
Sparkassen setzen auf S-KI-Pilot
Der S-KI-Pilot, ein KI-gestützter Assistent, wird 2025 an rund 190.000 Arbeitsplätzen der Sparkassen-Gruppe eingeführt. Anders als klassische KI-Tools kann der Pilot nicht nur Daten analysieren, sondern auch spezifisches Wissen der Sparkassen, etwa interne Prozessdokumentationen, nutzen. Ziel ist es, Vertriebs- und Verwaltungsaufgaben effizienter zu gestalten. Als IT-Dienstleister der Sparkassen setzt Finanz Informatik hierbei auf europäische KI-Modelle, insbesondere von Mistral, um Unabhängigkeit von US-Anbietern wie OpenAI zu gewährleisten.
Effizienz als zentraler Treiber
Auch die Commerzbank plant mit „Sherlock AI“ einen internen KI-Assistenten. KI wird hier für Betrugsprävention, automatisierte Dokumentenverarbeitung und effizienteres Programmieren eingesetzt. Solche Lösungen sollen die Profitabilität steigern, indem sie Routineaufgaben reduzieren und Mitarbeiter stärker auf den Vertrieb fokussieren lassen. Mit ähnlicher Zielsetzung arbeitet die DZ Bank mit ihrem Chatbot „DZ Chat“, der internes Wissen nutzt und bald auf externe Datenquellen zugreifen kann.
Volks- und Raiffeisenbanken sowie LBBW entwickeln KI-Tools
Volksbanken testen mit „GenoGPT“ und weiteren KI-Lösungen Tools, die sowohl interne Wissensbanken anzapfen als auch Gespräche transkribieren können. Die LBBW baut ihren Chatbot „BlueGPT“ aus, um internen Datenzugriff zu ermöglichen und den Mitarbeitenden erweiterte Funktionalitäten zu bieten.
Automatisierte Kundenservices im Fokus
Die Weiterentwicklung von KI-basierten Chatbots für den Kundenkontakt steht ebenfalls auf der Agenda. Die Sparkassen planen, ihren Kunden-Chatbot „Linda“ so auszustatten, dass er gängige Serviceprozesse wie die Sperrung von Bankkarten oder die Rücksetzung von Passwörtern eigenständig abwickeln kann. Auch die Deutsche Bank testet vergleichbare Technologien, die von der Automatisierung interner Prozesse bis zur Kundeninteraktion reichen.
Fazit: KI als Wettbewerbsvorteil
Die neuen KI-Tools der Finanzbranche bieten nicht nur Effizienzsteigerungen, sondern auch die Möglichkeit, Kundenservices zu automatisieren. Für Banken wird der Einsatz von KI zunehmend zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Mit diesen Innovationen versuchen Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Privatbanken gleichermaßen, sich für die Zukunft zu wappnen – sowohl intern als auch im direkten Kundenkontakt.